Mann sucht am Smartphone in der AMS-App eine Arbeit
APA/Georg Hochmuth
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Mai leicht gestiegen

Ende Mai sind in Tirol 15.690 Personen ohne Beschäftigung gewesen. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 0,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,4 Prozent. Der Personalmangel bleibe die größte Herausforderung, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) mit

Bei 15.690 Arbeitslosen und geschätzten 343.000 unselbständig Beschäftigten (+2.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Mai 2023 in Tirol 4,4 Prozent, teilte das AMS mit.

Der Tiroler Arbeitsmarkt sei weiterhin sehr robust. Trotz der anhaltend hohen Inflation liege die Arbeitslosenquote auf dem sehr niedrigen Niveau des Vorjahres", betonte AMS-Landesgeschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger.

Personalmangel größte Herausforderung für Unternehmen

„Der Personalmangel bleibt die größte Herausforderung für die Tiroler Unternehmen. In den letzten Wochen haben wir im Rahmen unserer AMS Business Tour 730 Betriebe besucht, um sie bei der Personalsuche zu unterstützen und gemeinsam Handlungsspielräume auszuloten“, sagte Platzer-Werlberger.

Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vorjahr um 32,9 Prozent auf 767 Personen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sank die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich. Nach einem leichten Anstieg im Vormonat April sank die Langzeitarbeitslosigkeit im Mai wieder.

Unterschiedliche Entwicklung in Bezirken und nach Alter

Der stärkste Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte in den Bezirken Kitzbühel (+6,4 %) und Kufstein (+2,1 %) beobachtet werden. In Imst (+1,6 %), Landeck (+1,1%), Innsbruck Stadt/Land (+1,0 %) und Schwaz (+0,2 %) stieg die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich nur leicht. Die Anzahl der arbeitslos vorgemerkten Personen sank in den Bezirken Reutte (-1,7 %) und Lienz (-9,5 %).

Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren (+8,7 %). Im langjährigen Vergleich ist die Jugendarbeitslosigkeit aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Arbeitslosigkeit von Älteren (50 Jahre und älter) sank im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent.

Offene Stellen vor allem in Tourismusbetrieben

Am meisten Personal wird in der Beherbergung und Gastronomie mit 2.052 offenen Stellen (-38,7 % im Vorjahresvergleich) und im Handel mit 1.925 offenen Stellen (-11,2 %) gesucht.

Nach Branchen stieg die Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen (+964), in der Warenherstellung (+852), in der Beherbergung und Gastronomie (+777) und in der öffentlichen Verwaltung (+607) besonders deutlich. Der relativ größte Anstieg war mit +5,9 Prozent in der Informations- und Kommunikationsbranche. Gesunken ist die Beschäftigung hingegen im Bauwesen (-164) und im Handel (-142).

So viele unselbständig Beschäftigte wie noch nie

Mit Stand Ende April gab es in Tirol 339.449 aufrechte Dienstverhältnisse, damit waren so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das sind um 4.175 Personen mehr als im Vorjahr.

Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um 384 Personen gesunken. Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4.733. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus Deutschland (+938), der Ukraine (+799), Ungarn (+635), Rumänien (+363) und Syrien (+347).

Arbeitslosigkeit österreichweit gestiegen

Österreichweit waren Ende des Monats 320.602 Menschen ohne Job, das bedeutete einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2,9 Prozent. Für Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit moderat aus. Im Frühjahr seien saisonale Schwankungen der Arbeitslosigkeit nichts Ungewöhnliches, so Kocher am Donnerstag in einer Aussendung.