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Bildung

Jedes achte Schulkind braucht Nachhilfe

Viele Schülerinnen und Schüler nehmen Nachhilfe-Unterricht. Nach einer von der Arbeiterkammer Tirol (AK) in Auftrag gegebenen Studie nahm in diesem Schuljahr jedes achte Schulkind bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe in Anspruch, bei Jugendlichen ist es jeder bzw. jede Dritte.

Im Vergleich zum letzten Schuljahr ist laut der AK-Studie der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die bezahlte Nachhilfe brauchen um vier Prozentpunkte gesunken.

Unterschiedliche Formen von Nachhilfe

Bezahlte Nachhilfe erhielten in Tirol insgesamt rund 10.000 Schülerinnen und Schüler, 6.000 eine private unbezahlte Nachhilfe und rund 7.000 Schülerinnen und Schüler eine schulische Gratisnachhilfe, zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Arbeiterkammer.

Rechnet man noch jene hinzu, die sich eine bezahlte Nachhilfe gewünscht haben (ca. 13.000), beläuft sich der Gesamtbedarf an Nachhilfe in Tirol insgesamt auf rund 23.000 Schülerinnen und Schüler. Das sind drei von zehn Schülerinnen und Schüler in Tirol. Die Zahl ist der Umfrage zufolge im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Warum, das geht aus der Studie nicht hervor.

680 Euro pro Kind für Nachhilfe

Bezahlte Nachhilfe wird vorwiegend bei Lehrkräften absolviert, bei Studierenden oder in Nachhilfe-Instituten. Unterschiedliche schulische Lernangebote werden von rund 7.000 Schülerinnen und Schülern genutzt. Diese Form findet vor allem im Rahmen der Nachmittagsbetreuung statt. Dazu benutzt ein Drittel der Schülerinnen und Schüler den Förderunterricht an Schulen.

Die Kosten für Eltern betragen im Schnitt rund 680 Euro (2022: 590 Euro) pro Schülerin, pro Schülern. Insgesamt gaben Tiroler Eltern 6,6 Millionen Euro (Schuljahr 2022 8,3 Millionen Euro) für Nachhilfe aus. Trotz höherer Durchschnittskosten ergibt sich das Absinken der Kosten aus dem gesunkenen Nachhilfeanteil.

Mama und Papa als Lehrende

Ein Viertel der Kinder in Tirol werden zu Hause zumindest hin und wieder beim Aufgabenmachen oder Lernen beaufsichtigt. 36 Prozent der Eltern lernen so gut wie täglich mit ihren Kindern. Drei Viertel der Eltern, die bei Schulaufgaben helfen, gaben an, mehr oder weniger spürbar zeitlich belastet zu sein.

AK fordert mehr Personal und Zeit zum Üben

„Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in den Forderungen der AK nach Verbesserungen wider“, so AK Präsident Erwin Zangerl. Er fordert unter anderem eine Personaloffensive, damit mit ausreichend Lehrkräften ein zeitgemäßes Unterrichten möglich sei. Darüberhinaus soll es in Schulen mehr Zeit zum Üben geben, fordert die AK.