Dass die durchschnittliche Jahrestemperatur steigt, spüren auch die Tiroler Obstbauern, erklärt Obfrau Regina Norz. Vor allem die wärmeren Winter würden Schwierigkeiten bereiten. Wegen des frühen Vegetationsstarts im Frühjahr sei die Entwicklung der Knospen im Schnitt um zwei bis drei Wochen früher, als sie es vor wenigen Jahrzehnten gewesen sei. Es komme sehr häufig noch ein Kaltwettereinbruch, der dann die Knospen massiv schädigen könne.
Frostberegnungsanlagen kein Allheilmittel
Gegen den Spätfrost können sich die Obstbauern nur schwer schützen. Teilweise kommen Frostberegnungsanlagen zum Einsatz. Diese könne man aber nicht bei jeder Obstkultur und auch nicht bei jedem Frostereignis einsetzen, sagt Norz.
Durch den Klimawandel werden auch Extremwetterereignisse häufiger und intensiver. Dem Starkregen sei man beispielsweise völlig ausgeliefert. Auch ein Hagelnetz würden den Starkregen nicht abwehren. Es könne den Regen zwar feiner verteilen, aber die Niederschlagsmenge bleibe gleich.
Hitzewellen machen Bewässerung notwendig
Auf Starkregen folgen immer öfter massive Hitzewellen, die man zu einem gewissen Teil durch Bewässerung ausgleichen kann. Es gebe fast kein Jahr mehr, in dem man ohne künstliche Bewässerung auskomme, sagt Regina Norz. Derzeit gebe es noch genügend Wasser, aber Experten sind sich einig, dass es bald knapp werden könnte. Manche Länder haben bereits große Probleme. In Frankreich ist der Grundwasserspiegel teilweise so niedrig wie noch nie.
Maßnahmen zum Schutz vor Wetterereignissen sind nicht mehr wegzudenken, um die Erträge und die Qualität sicherzustellen. Diese würden in Zukunft immer wichtiger und aufwändiger werden, meint Obstbäuerin Regina Norz.