Rehkitz
Tiroler Jägerverband
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Tiere

400 Rehkitze mit Hilfe von Drohnen gerettet

Die Frühjahrsmahd stellt eine erhebliche Gefahr für Rehkitze dar, hunderte werden jährlich verletzt oder getötet. Mit Hilfe von Drohnen mit Wärmebildkameras konnten im vergangenen Jahr laut Tiroler Jägerverband über 400 Rehkitze gerettet werden.

In den Monaten Mai und Juni kommen die Rehkitze auf die Welt. In ihren ersten Lebenswochen verlassen sich die Tiere völlig auf ihre Tarnung. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten, sich regungslos im Gras zu verstecken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde.

Diese Taktik ist aber nicht hilfreich, sobald sich ein Mähwerk dem Versteck nähert. Für Landwirte ist es meist unmöglich, Rehkitze frühzeitig zu sehen, um die meist tödlichen Folgen zu verhindern.

Drohnen für die Rehkitzrettung

Direkt vor der Mahd sei der beste Zeitpunkt, um die Kitze aus dem Gefahrenbereich zu bringen, sagt Landesjägermeister Anton Larcher. Dabei sei der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras am effizientesten. „In Tirol sind aktuell über 40 Drohnenpiloten und – pilotinnen für die Rehkitzrettung auf unserer Plattform aktiv. Im Vorjahr konnten über die Plattform 409 Kitze in Tirol gerettet werden.“ Die Anzahl der geretteten Kitze sei nach wie vor steigend und zeige die gute Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Jagd.

Drohne fliegt über Feld während Mahd
Tiroler Jägerverband
Eine Drohne hilft, versteckte Rehkitze aufzuspüren

Richtiges Verhalten bei Kitzrettung wichtig

Wird ein Kitz gefunden, soll es möglichst ohne direkten Körperkontakt aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Dazu sollen Grasbüschel oder Handschuhe verwendet werden, um keinen menschlichen Geruch zu übertragen. Rehgeißen können auf menschlichen Geruch sensibel reagieren und ihr Kitze verstoßen.

Um zu verhindern, dass gerettete Rehkitze wieder zurück in den Gefahrenbereich gelangen, müssen sie bis nach der Mahd in Sicherheit gebracht werden. Dazu werden sie in beziehungsweise unter schützende Körbe oder Boxen gelegt, bis die Wiese gemäht ist. Findet man solch ein vorübergehend eingesperrtes Kitz, darf es nicht befreit werden, da es sonst zurück in den direkten Gefahrenbereich zurückläuft, warnt die Jägerschaft.

Bauer birgt Rehkitz aus Gras
Tiroler Jägerverband
Nachdem die Drohne das Kitz im hohen Gras aufgespürt hat, kann es gerettet werden

Schulungen und Informationsbroschüre

In den letzten fünf Jahren habe der Tiroler Jägerverband mit seinen Partnern viel in dieses Thema investiert. Dazu zählen neben der Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera auch die Organisation von Schulungen und Informationsmaterial im Bereich der Kitzrettung sowie der Aufbau einer Plattform " Rehkitz-Rettung ". Unter dieser Plattform ist es möglich, Drohnenpiloten und -pilotinnen für die Rehkitzrettung zu suchen und anzufordern.