Der im Jahr 1932 geborene Pater Augustin Schmied verteidigte am 11. Mai 2023 seine Dissertation, die er im Studienjahr 1957/1958 bei dem bekannten Theologen Karl Rahner begonnen hatte. Sein ursprünglicher Doktorvater verstarb im Jahr 1984, doch die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck war bereit, die fertige Doktorarbeit anzunehmen.
Dissertation mit Bestnote bewertet
In einem Bericht zur Verteidigung der Dissertation des Redemptoristenordens heißt es, Pater Schmied habe sich sowohl in seinem Vortrag als auch in der anschließenden Diskussion mit den anwesenden Professoren als ein brillanter Theologe erwiesen. Er habe mit einer umfangreichen und tiefen Sachkenntnis ebenso wie mit seiner Fähigkeit, das Thema klar und verständlich vorzustellen, überzeugt.
Zugleich habe er auch Humor bewiesen, zum Beispiel wenn er in der Einleitung seines Vortrags bemerkte: „Mit meiner langen Studienzeit bin ich vielleicht nicht unbedingt ein Vorbild für heutige Studierende.“ Die Professoren sahen das anders und bewerteten seine Doktorarbeit mit der Bestnote.
Orden brauchte Pater für andere Aufgaben
Lange hatte er nicht die Zeit gefunden, die Arbeit fertigzustellen, da er von seinem Orden mit anderen Aufgaben betreut wurde. So war er Dozent an der Redemptoristenhochschule, dann am Institut für Lehrerfortbildung in Gars am Inn in Bayern, Schriftleiter und Mitherausgeber der Zeitschrift „Theologie der Gegenwart“, Buchautor, Seelsorger und Dozent sowie wissenschaftlicher Berater des in Würzburg angesiedelten Studienprogramms „Theologie im Fernkurs“.
Arbeit soll veröffentlicht werden
2008 verlieh ihm die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde. Bei der jetzt fertiggestellten Arbeit geht es um das Verhältnis von explizit ausformulierten christlichen Glaubensüberzeugungen und ihr Verhältnis zum impliziten Glauben, wie er sich etwa in Vertrauen, Riten, Intuition und Solidarität äußert. Die Veröffentlichung der Dissertation ist bereits in Vorbereitung.