Innsbrucker Rathaus
APA/Robert Parigger
APA/Robert Parigger
Politik

Innsbruck kann Schulden deutlich reduzieren

Die Stadt Innsbruck hat das Jahr 2022 mit einem deutlichen Überschuss abgeschlossen. Die Stadt bilanzierte mit Einnahmen von 504,3 Millionen Euro und Ausgaben in der Höhe von 418,2 Millionen Euro. Der Schuldenstand konnte auf 164,8 Millionen Euro reduziert werden.

Im Voranschlag für 2022 waren auf der operativen Einnahmenseite noch 478,6 Millionen Euro berechnet worden, erklärten Bürgermeister Georg Willi (Grün) und Finanzdirektor Martin Rupprechter.

Nun liege die Stadt auf der Einnahmenseite um 25,6 Millionen Euro darüber. Dabei ging es um operative Einzahlungen, d.h. die operative Gebarung (Abgabenertragsanteil des Bundes, Kommunalsteuer und gemeindeeigene Steuern), Transfers (Zuschüsse des Landes, Finanzzuweisungen und Zweckzuschüsse) sowie die Finanzerträge (Dividenden).

Ausgaben deutlich geringer als angenommen

Bei den Ausgaben waren 452,8 Millionen Euro veranschlagt worden, nunmehr kam man bei 34,6 Millionen Euro weniger zu liegen.

Die Abweichungen seien auf die Verringerungen im Personal- und Sachaufwand sowie auf verringerte Transfers wie der verschobenen MCI-Bauverbotsablöse oder die Congress-Messe Abgangsdeckung zurückzuführen. Die Zunahme bei den Einnahmen resultierte unterdessen vor allem aus den gestiegenen Abgabenertragsanteilen des Bundes.

Stadt Innsbruck mit 86 Millionen Euro Überschuss

Daraus resultierte ein Überschuss von 86 Millionen Euro. Dieser reiche aus, um die planmäßigen Tilgungen von Darlehen, die bei 11,6 Millionen Euro lagen, zu decken, so Rupprechter. Die „freie Finanzspitze“ mache somit 74,4 Millionen Euro aus, ein Anstieg um 47,6 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2021.

Bürgermeister Georg Willi und Finanzdirektor Martin Rupprechter
IKM/K.Rudig
Bürgermeister Georg Willi und Finanzdirektor Martin Rupprechter präsentierten am Montag den Rechnungsabschluss der Stadt

Pro-Kopf-Verschuldung deutlich reduziert

Der Schuldenstand Innsbrucks konnte von 181,5 Millionen im Jahr 2020 auf 164,8 Millionen Euro im Jahr 2022 reduziert werden können, teilte die Stadt am Montag mit. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege bei 1.258 Euro (2021: 1.285 Euro) und damit um 218 Euro unter der tirolweiten Pro-Kopf-Verschuldung.

Grafik zu Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt Innsbruck
Stadt Innsbruck

Personalkosten und Preisanstieg bei Investitionen

Für Bürgermeister Willi trug eine gute Einnahmensituation sowie ein sparsamer Umgang bei den Ausgaben zu dem Ergebnis bei. Zumindest für heuer schaut es laut dem Bürgermeister aber offenbar weniger rosig aus.

Man hoffe zwar auf eine gemäßigte Situation, wahrscheinlich werde sich aber ausgabenseitig durch die im Jahr 2023 wesentlich gestiegenen Personalkosten und den inflationsbedingten Preisanstieg bei den Investitionen – vor allem am Bau und bei den Energieträgern – das „Gesamtbild verschlechtern“, bemerkte der Stadtchef.

Grafik zu Entwicklung des Schuldenstands der Stadt Innsbruck
Stadt Innsbruck
Der Schuldenstand wurde im Voranschlag für 2023 noch deutlich höher geschätzt

Städtisches Gesamtvermögen bei knapp 3 Milliarden Euro

Wie bei der Pressekonferenz erläutert wurde, liege das Gesamtvermögen der Landeshauptstadt bei rund 2.963 Millionen Euro. Es setzt sich demnach vor allem aus 1.433 Millionen Euro Anlagevermögen, 1.421 Millionen Euro Vermögen aus Beteiligungen (Unternehmen mit städtischen Beteiligungen), 74,4 Millionen Euro liquiden Mitteln und 32 Millionen Euro an Forderungen (Kommunalsteuer, Gebrauchsabgabe, Gebühren, Lieferungen und Leistungen) zusammen.

Dazu nannte die Stadt 3,1 Millionen an immateriellen Vermögenswerten (Lizenzen, Software Programme), Vorräten sowie der aktiven Rechnungsabgrenzung (periodenreine Gewinnermittlung – Aufwände/Erträge werden unabhängig von der Zahlung in die Periode gebucht, in der sie realisiert werden) zusammen.