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Wissenschaft

Krankheitserreger auf Medizinprodukten bekämpfen

Das Land Tirol fördert die Entwicklung neuartiger Oberflächenbeschichtungen von Medizinprodukten. Damit sollen Infektionen durch Krankheitserreger besser bekämpft werden können, teilte das Land am Sonntag mit.

Medizinprodukte werden in großem Umfang für die Behandlung und Versorgung von Patientinnen und Patienten eingesetzt. Eine der größten Gefahren ist dabei die Infektion mit Krankheitserregern. Trotz des Einsatzes von Antibiotika, um dies zu verhindern, nimmt die Zahl der Erreger, die eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln, weiter zu.

Medizinprodukte können Krankheitserreger verbreiten

Zwei Drittel dieser Infektionen gehen von den Oberflächen von Medizinprodukten wie Implantaten und Katheter aus, so das Land in einer Aussendung. Um Infektionen durch diese Krankheitserreger zu verhindern, startete die Fachhochschule Gesundheit in Innsbruck ein wissenschaftliches Projekt. Entwickelt wurde dabei eine neuartige Beschichtung für Medizinprodukte. Das Land Tirol fördert diese neue Entwicklung nun mit rund 115.500 Euro für die Jahre 2023 bis 2026, teilte Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) am Sonntag in einer Aussendung mit.

Erreger auf Oberflächen werden abgetötet

Durch ein neuartiges Verfahren werden verschiedene Oberflächenbeschichtungen miteinander kombiniert. Durch den Einsatz spezieller Molekül- und Peptid-Wirkstoffe sowie mit laserinduzierter Hitze wird die Haftung von Bakterien an Materialoberflächen verhindert und Krankheitserreger werden thermisch abgetötet. Auf diese Weise können sich Krankheitserreger nicht an der Oberfläche von Medizinprodukten festsetzen. Diese bleiben dadurch länger steril.

Internationale Zusammenarbeit

Diese Kombination aus unterschiedlichen Ansätzen, die an verschiedenen Arten von Krankheitserregern getestet wird, wurde bisher noch nie untersucht. Sie könnte jedoch für die Verbesserung des Designs von Medizinprodukten in Zukunft von großem Nutzen sein. Projektleiter Julien Polleux unterstreicht dabei die internationale Relevanz des Forschungsprojektes: „Die Zusammenarbeit in diesem Projekt mit renommierten Forscherinnen und Forschern aus Berlin (Deutschland) und Marseille (Frankreich) trägt zudem zur Internationalisierung und dem Ausbau des Forschungsstandortes Tirol im Gesundheitsbereich bei.“