Österreichische Hochschülerschaft Innsbruck ÖH
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Bildung

ÖH-Wahl Innsbruck: Kommunisten vertreten

Der Kommunistische Student_innenverband – Linke Liste (KSV-LiLi) hat bei den ÖH-Wahlen an der Universität Innsbruck ein Mandat erreicht und zieht erstmals in die Hochschulvertretung ein. Durch den Mandatsgewinn der Grünen und Alternativen Student_innen (GRAS) ist ein Machtwechsel möglich.

24.054 Stu­die­rende der Uni­ver­sität Innsbruck konnten von Dienstag bis Donnerstag ihre Ver­tre­tung wählen. Für die Hoch­schul­ver­tretung traten ins­gesamt sieben Gruppie­rungen an. Dabei wurde die konservative Mehrheit aus Aktionsgemeinschaft (AG) und den Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) bei den Wahlen gebrochen.

Der große Gewinner der ÖH Wahl an der Universität Innsbruck ist der KSV-LiLi. Als eine von zwei angetretenen kommunistischen Listen erreichte die Fraktion erstmals ein Mandat.

Fürst: Studenten mit politischen Inhalten zur Wahl gebracht

Die Freude über diese Premiere ist groß, sagt KSV-LiLi-Spitzenkandidatin Lola Fürst. Das Ergebnis zeige, dass es möglich sei, mit politischen Inhalten Studenten zum Wählen zu bringen. Offenbar hätten es die Studierenden der Uni Innsbruck wahrscheinlich auch ein bisschen satt, dass von der AG seit über einem Jahrzehnt nur mehr unpolitische Service-Politik gemacht werde.

GRAS gewinnt, VSStÖ und JUNOS verlieren ein Mandat

Die Grünen und Alternativen Student_innen gewannen ein Mandat dazu. Im Hochschulparlament der ÖH Innsbruck stellen sie jetzt sechs Mandate. Der Verband Sozialistischer Student_innen in Österreich (VSStÖ) verlor ein Mandat und kommt auf drei Sitze. Mit diesen drei Listen wäre eine linke Mehrheit in der Exekutive möglich.

Die Koalition aus AG, die als ÖVP-nahe gilt, und JUNOS geht sich damit nicht mehr aus. Die Themenlage sei aktuell schwierig. Davon würden linkspopulistische Meinungen profitieren, wenn man berücksichtige, dass nun die Kommunisten ein Mandat haben. „Das finde ich wirklich einen Wahnsinn“, erklärt Lukas Schobesberger von den JUNOS das Wahlergebnis.

Spitzenkandidatin der AG erfreut über Zuwachs

Die aktuelle ÖH Vorsitzende Anna Fill von der Aktionsgemeinschaft zeigte sich in einer Reaktion über die gestiegene Wahlbeteiligung erfreut. Vor allem im bundesweiten Vergleich schneide die Uni Innsbruck hier gut ab. „Das zeigt, dass unsere Arbeit im Vorsitzteam dahingehend erfolgreich war, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und die Wahlmotivation zu steigern.“

Sie zeigte sich auch erfreut darüber, dass die AG nicht nur die acht Mandate halten konnten, sondern sogar an Prozentpunkten zulegen konnte, dies sei bei der aktuellen gesellschaftspolitischen Ausrichtung und der aktuellen Themenlage keineswegs selbstverständlich, betonte Fil.

Die Wahlbeteiligung lag bei 27,25 Prozent und war damit zwar höher als zuletzt, war aber immer noch verhältnismäßig niedrig.