Boulderhalle
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Chronik

Weiter keine Kletterhalle im Bezirk Lienz

Bis zu 1.000 Besucher verzeichnet das Kletterzentrum Innsbruck jeden Tag. Auch in den anderen Bezirken gibt es viele öffentliche Kletterhallen. Seit 2006 ist der Alpenverein Sektion Lienz im Gespräch mit der Politik, doch bis auf Gespräche und Versprechungen sei nichts passiert.

Der Bezirk Lienz ist der einzige in Tirol ohne öffentliche Kletterhalle. Osttiroler und Osttirolerinnen, die bei Schlechtwetter, abends oder im Winter klettern gehen wollen, müssen entweder nach Italien oder Oberkärnten fahren.

Der Alpenverein Lienz hat eine kleine Boulderhalle und die platzt mit den Kursen nur für Kinder und Jugendliche schon aus allen Nähten, erklärt Vorstandsmitglied Lisi Steurer. „Sobald die Anmeldung möglich ist, bewerben sich 300 bis 400 Bewerber. Leider haben wir nur Platz für 100 Kinder und müssen mehrere 100 abweisen.“

Lienzer Bürgermeisterin verweist auf finanzielle Lage

Der Alpenverein stünde mit Know-how und als Betreiber einer Kletterhalle in den Startlöchern. Auch einen positiven Beschluss des Planungsverbandes der Gemeinden gab es bereits, doch der liegt nun auf Eis.

Die Bürgermeisterin der Stadt Lienz, Elisabeth Blanik (SPÖ), sieht derzeit keine Möglichkeit für die Errichtung dieser Infrastruktur. Nicht nur in der Stadt Lienz, sondern in allen Gemeinden sei die finanzielle Lage derzeit so angespannt, dass nur bestehende Infrastrukturen finanziert werden können, so Blanik: „Es wäre ganz Vieles sehr schön zu haben, aber wir sind momentan finanziell nicht in der Lage, das zu leisten.“

Alpenverein vereist auf Wichtigkeit von Sport

Pläne, Gespräche, Zu- und Absagen gibt es allerdings seit mittlerweile 17 Jahren, sagt Lisi Steurer. „Wir hören seit 2006, dass es diverse Gründe gibt, warum man es nicht bauen kann. Zuerst war es die Sommerrodelbahn, vor einigen Jahren war es der Bauplatz selbst, wo man sich nicht schlüssig war, dann kam Corona und jetzt seit neuestem geht es um den Borkenkäfer.“

Man sei sich bewusst, dass man in schwierigen Zeiten lebe, aber Sport und Bewegung seien sehr wichtig. Das Thema solle nicht zum politischen Hickhack gemacht werden, so der Alpenverein. Unterdessen pendeln die Osttirolerinnen und Osttiroler weiterhin zum Klettern nach Südtirol oder Kärnten.