Der Intendant der Festspiele Erl, Bernd Loebe
APA/EXPA/Johann Groder
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Kultur

Festspiele Erl: Loebe geht mit Sommer 2024

Der Intendant der Tiroler Festspiele Erl, Bernd Loebe, nimmt mit Ende der Sommersaison 2024 Abschied. Bei der Programmpressekonferenz im März war von einem Abgang spätestens 2025 die Rede, über die Spielzeit 2024/25 sei man noch im Gespräch, erklärte Loebe damals.

Allerdings habe dieses klärende Gespräch – aus welchen Gründen auch immer – nicht stattgefunden, sagte Festspiel-Sprecherin Angelika Ruge nunmehr. Daher sei der Abschied des Intendanten im Sommer 2024 fix. Das Klima zwischen Loebe und den Erl-Verantwortlichen rund um Präsident Hans Peter Haselsteiner dürfte jedenfalls nicht mehr das Allerbeste sein.

Loebe fühlt sich zu wenig wertgeschätzt

Der 70-jährige Deutsche, seit mehr als zwei Jahrzehnten Intendant der Frankfurter Oper, hatte erklärt, sich nicht um eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages bewerben zu wollen, denn: „Ich habe mich, glaube ich, im Alter von 27 Jahren das letzte Mal beworben.“

In einem APA-Interview legte Loebe Anfang April schließlich nach, fühlte sich von der Erl-Verantwortlichen aufgrund der Notwendigkeit einer Bewerbung bzw. der nicht automatischen Verlängerung seines Vertrages nicht ausreichend wertgeschätzt und ließ unter anderem wissen: „Am liebsten will ich schon diesen Sommer weg, was mir vertraglich wohl nicht gelingen wird.“

Intendant Bernd Loebe
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Bernd Loebe wäre am liebsten schon ab Sommer weg

Nachfolger soll bis Sommer feststehen

Nach einer Ausschreibung endete die Bewerbungsphase für die Loebe-Nachfolge mit 8. Mai. Insgesamt 43 Bewerbungen gingen ein – darunter 32 Männer und elf Frauen. Nun entscheide eine Jury bestehend aus Haselsteiner, Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, Volksopern-Direktorin Lotte de Beer und der Leiterin der Kulturabteilung im Land Kärnten, Brigitte Winkler-Komar. „Bis zum Sommer“ kündigte Erl-Mäzen Haselsteiner eine Entscheidung an.

Im Winter setzt man bei den Tiroler Festspielen in Erl auf Nikolai Rimski-Korsakows selten gespielte Märchenoper „Schneeflöckchen“, die den Höhepunkt der heurigen Wintersession darstellt. „Rimski-Korsakow wird derzeit wiederentdeckt“, so Intendant Bernd Loebe bei der Programmpräsentation Ende März – mehr dazu in Erl setzt im Winter auf „Schneeflöckchen“.