Mann sucht am Smartphone in der AMS-App eine Arbeit
APA/Georg Hochmuth
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit wieder leicht gestiegen

Mit Ende April sind in Tirol 18.431 Personen als arbeitslos gemeldet gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 651 Personen mehr. Die Arbeitslosigkeit stieg im Jahresvergleich damit um 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag zum Monatsende in Tirol bei 5,1 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit stieg vor allem in den besonders stark vom Tourismus geprägten Bezirken Landeck (+11,3 %), Imst (+11,2 %), Kitzbühel (+9,4 %) und Schwaz (+7,2 %). In den Bezirken Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land stieg die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich hingegen nur leicht (+0,6 %). Weniger Arbeitslose gab es in den Bezirken Reutte (-2,7 %), Lienz (-2,5 %) und Kufstein (-1,4 %).

Größter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Tourismus

Im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent auf 8.168 Personen, wobei 6.658 Personen nach Angaben des Arbeitsmarktservice (AMS) bereits eine Einstellzusage von einem Betrieb haben.

Während die Arbeitslosigkeit in der Baubranche um ein Prozent stieg, sank sie im Handel um 6,1 Prozent.

Jugendarbeitslosigkeit weiter auf niedrigem Niveau

Die Arbeitslosigkeit von Älteren (50 Jahre und älter) stieg im Vorjahresvergleich um 1,2 Prozent. Unterdurchschnittlich stark stieg ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen unter 25 Jahren (0,4 %). Im langjährigen Vergleich ist die Jugendarbeitslosigkeit nach Angaben des AMS weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.

„Junge Menschen haben gute Chancen, eine passende Ausbildung oder Anstellung zu finden. Trotzdem brauchen einige Jugendliche im Übergang Schule – Beruf Hilfestellungen und Förderungen, die wir im Rahmen der Ausbildungsgarantie gemeinsam mit unseren Partnern zur Verfügung stellen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist auch in Zeiten der Vollbeschäftigung die beste Prävention vor Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung“, erklärte Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol.

Langzeitarbeitslosigkeit etwas höher als im Vormonat

Die Zahl der länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ging im Vorjahresvergleich um 34,8 Prozent auf 807 Personen zurück
. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sank die Langzeitarbeitslosigkeit bisher kontinuierlich. Im Vergleich zum Vormonat (800) stieg sie aber nun erstmals wieder.

Sabine Platzer-Werlberger, AMS Landesgeschäftsführerin
ORF
Sabine Platzer-Werlberger verweist auf die geringe Jugendarbeitslosigkeit

Anzahl der offenen Stellen gesunken

Ende April waren beim AMS Tirol insgesamt 8.030 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im langjährigen Vergleich befinde man sich damit weiter auf einem hohen Niveau, so das AMS. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen um 16,4 Prozent bzw. 1.577 gesunken.

Am meisten Personal wird weiterhin im Handel mit 1.914 offenen Stellen (-4,3 % im Vorjahresvergleich) gesucht. Ein besonders starker Rückgang der offenen Stellen kann in der Beherbergung und Gastronomie mit -33,3 Prozent bzw. -592 und in der Arbeitskräfteüberlassung -33,9 Prozent bzw. -391 beobachtet werden.

So viele unselbständig Beschäftigte wie noch nie

Mit 361.440 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende März 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das waren 8.265 Personen mehr als im Vorjahr. Tirol hatte mit 2,3 Prozent das stärksten Wachstum aller Bundesländer. Österreichweit lag der Anstieg der unselbständigen Beschäftigung bei 1,4 Prozent.

Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft sank im Vorjahresvergleich um 486 Personen. Die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8.751 Personen. Besonders stark stieg die Zuwanderung auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus Ungarn (+1.737), Deutschland (+1.252), der Ukraine (+1.042), Rumänien (+511) und Kroatien (+495).