Berliner Hütte
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Tourismus

ÖAV sieht gute Hüttenbuchungslage

Die 231 alpinen Hütten des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) rüsten sich für die bevorstehende Sommersaison, und die Nachfrage ist offenbar beträchtlich. Schon jetzt zeichne sich bei den Hüttenwirtinnen und -wirten eine „erfreuliche Buchungslage“ ab, hieß es seitens des Alpenvereins gegenüber der APA.

Etwas Kopfzerbrechen bereitet hingegen die Wasserversorgung bzw. Wasserknappheit auf so manchen Schutzhütten. Der Alpenverein riet deshalb sowohl Wirtinnen und Wirten als auch Gästen, die jährlich zu rund einer Million die Alpenvereinshütten aufsuchen, zu einem „sorgsamen Umgang mit allen Ressourcen“. Das sei „mehr denn je das oberste Gebot“.

Probleme mit Wasserknappheit häufen sich

„Besonders die Wasserknappheit macht in den höheren Lagen ganz schön zu schaffen, und wir sind beeindruckt, was hier Tag für Tag geleistet wird“, sagte Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora. Spätestens seit dem sehr trockenen Sommer 2022 würden sich die Probleme mit der Wasserversorgung bei manchen Alpenvereinshütten häufen.

Muttekopfhütte
Hermann Hammer
Der Alpenverein ruft zum sparsamen Umgang mit Wasser auf: Im Bild die Muttekopfhütte bei Imst

Als Gast sollte man sich auf der Hütte stets bewusst sein, dass der sparsame Umgang mit Wasser essenziell sei. „Nur eine kurze Dusche von drei Minuten verbraucht bereits mindestens 30 bis 40 Liter Trinkwasser, welche die Hüttenwirtsleute dringend für andere Zwecke benötigen würden“, appellierte ÖAV-Vizepräsidentin Doris Hallama an die Wanderer und Bergsteigerinnen, ressourcenschonend vorzugehen.

Auch für die Wirte gebe es Möglichkeiten, sich an die Situation anzupassen. Das habe freilich steigende Investitionskosten zufolge, „etwa dann, wenn Toiletten auf wasserarme bzw. wasserlose Systeme umgestellt oder die Abwasserreinigungsanlagen adaptiert werden müssen.“

Auch Engpässe bei Energieversorgung möglich

Was die Wasserlage laut den Verantwortlichen mitunter auch für die Gastronomie auf den Alpenvereinshütten heikel macht: das Zusammenspiel zwischen Schneearmut, Gletscherrückzug bzw. der Abnahme des Schmelzwassers sowie der generellen Trockenheit. Zwar habe im vergangenen Sommer keine Hütte wegen Wasserknappheit schließen müssen, jedoch habe es eben Einschränkungen gegeben, um ausreichend Wasser für die notwendigsten Tätigkeiten zur Verfügung zu haben. Zudem komme es mitunter zu Engpässen in der Energieversorgung, da die Kleinwasserkraftwerke der Alpenvereinshütten bei Wasserknappheit zu wenig Strom produzieren, hieß es.

Innsbrucker Hütte
Hubert Gogl
Die Innsbrucker Hütte in den Stubaier Alpen

Personalmangel kein großes Problem

Weniger Sorgen bereitet dem Alpenverein ein zweites, virulentes gesellschaftliches Problem: der Personalmangel. Personalnot herrsche auf den Hütten nur fallweise. Für den heurigen Sommer sei die Mitarbeitersuche unproblematisch verlaufen. „Derzeit sind vier Sektionen auf der Suche nach neuen Hüttenpächtern bzw. Hüttenpächterinnen. Ernste Personalnot gibt es in diesem Bereich keine“, ließ Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im Alpenverein, wissen. Trotzdem würden sich viele die Arbeit auf der Hütte doch etwas anders vorstellen, als sie tatsächlich sei. So gehöre neben der Gastronomie das gesamte Hüttenmanagement zum Alltag, der Gastronom bzw. die Gastronomin werde schnell zum „Allrounder“.

Matratzenlager in einer Schutzhütte
ORF
Der Alpenverein empfiehlt eine rechtzeitige Reservierung

Rechtzeitige Reservierung empfohlen

Über 10.000 Schlafplätze stehen auf den Hütten zur Verfügung. Ein Andrang steht bevor, der Platz ist knapp. Deshalb riet der Alpenverein auch dazu, rechtzeitig an eine Schlafplatzreservierung zu denken, gerade an den Wochenenden, an denen die Beherbergungsbetriebe oft bis zum letzten Platz ausgebucht seien. Besonders bequem funktioniere das über das Onlinereservierungssystem der Alpenvereinshütten, wurde den Bergaffinen diese Möglichkeit wärmstens ans Herz gelegt.