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APA/GEORG HOCHMUTH
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Soziales

Keine Entspannung bei Pflegenotstand

Um den Mangel an Pflegekräften in Tirol zu verkleinern will Gesundheitslanderätin Cornelia Hagele (ÖVP) die Ressourcen ausschöpfen und Teilzeitkräfte dazu motivieren, ihre Stundenzahl zu erhöhen. Ohne Unterstützung aus dem Ausland sei das Problem aber nicht lösbar, sagt der Direktor des Ausbildungszentrums West.

Da es viel zu wenige Pflegerinnen und Pfleger im Land gibt, bleiben viele Betten in den Krankenhäusern und Pflegeheimen leer, obwohl sie dringend gebraucht würden.

Das Interesse an höheren Pflegeausbildungen, die mit einem Diplom- oder einem Bachelor-Titel abschließen, ist relativ groß. Weniger Interesse gibt es hingegen an der Ausbildung zum Beruf der Pflegeassistentinnen und Pflegefachassistenten.

Arbeit durch Bezahlung weiter attraktivieren

Man müsse schauen, dass die Arbeit attraktiv bleibe und werde, sagt der Direktor des Ausbildungszentrums West (AZW), Walter Draxl. Es habe sich auch bei den Gehältern einiges bewegt. „Ich habe gerade eine Stellenanzeige gelesen, ein Bruttobezug 3.300 Euro brutto für Diplom-Pflege oder Bachelor, 2.900 Euro für Pflege-Fachassistenz brutto oder 2.740 Euro Pflege-Assistenz.“ Dies sei in Tirol kein schlechter Lohn, damit könne man durchaus leben, so Draxl.

Es gebe viele Aufstiegsmöglichkeiten, sagt die zuständige Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP). So sollen Pflegeassistenten und Pflegefachassistentinnen aufgewertet werden. Aus ihrer Sicht hätte die Ausstattung mit erweiterten Kompetenzen zur Folge, dass es wieder ein größeres Interesse auch in diesem Bereich geben werde. Ohne Hilfe aus dem Ausland werde die Pflege in Tirol aber nicht zu bewältigen sein, zeigt sich Walter Draxl überzeugt. Es gebe bereits viele Initiativen, die genau in diese Richtung gehen würden.

Teilzeitbeschäftigte zur Aufstockung motivieren

Man müsse allerdings unbedingt auch die Ressourcen im eigenen Land ausschöpfen, so Landesrätin Hagele. Sie wisse, dass die Pflege ein sehr anstrengender Beruf sei und man sehr gefordert sei – sowohl körperlich als auch mental. Es gebe in der Pflege derzeit so viele Beschäftigte wie noch nie, so Hagele.

Allerdings sei die Stundenanzahl der Beschäftigten insgesamt nicht viel höher geworden. Wenn es gelingen würde, Personen, die derzeit in einer Teilzeitbeschäftigung sind, zu motivieren ihre Stundenanzahl auch etwas zu erhöhen, würde dies die Lage etwas entspannen, so die Gesundheitslandesrätin.