Ein neuer Biobetrieb muss zwar alle Auflagen erfüllen, darf in den ersten beiden Jahren die Erzeugnisse allerdings nicht als Bioprodukte verkaufen. Diesen erheblichen wirtschaftlichen Nachteil wolle man zumindest teilweise ausgleichen, so Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP).
In der Umstellungsphase müsse aufgrund höherer Aufwendungen und verminderter Erträge mit Einnahmeverlusten von 1.000 Euro pro Hektar gerechnet werden. Pro Jahr und Betrieb gibt es maximal 7.000 Euro Umstellungsförderung.
Jeder Fünfte ein Bio-Betrieb
42 bäuerliche Betriebe mit einer Fläche von insgesamt 330 Hektar haben sich entschieden, im Zuge der neuen EU-Förderperiode auf Bio umzustellen. Derzeit gibt es in Tirol rund 2.100 Bio-Betriebe, jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb ist in Tirol ein Bio-Betrieb. Mehr als ein Viertel aller landwirtschaftlichen Flächen wird in Tirol biologisch bewirtschaftet, die absolute Zahl der Biobetriebe ist allerdings rückläufig – zu Beginn des Jahrtausends waren es über 3.000.
Das Marktumfeld sei nicht einfach, heißt es beim Land. Die Landesförderung soll deshalb zusätzlich zur Unterstützung durch das ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) als Einstiegshilfe in die Bio-Landwirtschaft dienen.
Weniger Bio-Waren verkauft als 2021
Laut Agrarmarkt Austria (AMA) lag der Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel im Vorjahr österreichweit bei 11,5 Prozent und lag damit leicht über dem Jahr 2021 mit 11,3 Prozent. Bei der verkauften Menge wurde hingegen ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber 2021 verzeichnet. Die wertmäßig höchsten Bio-Anteile gibt es in den Bereichen Milch, Naturjoghurt, Kartoffeln und Eier.