Salzburg-Fahne
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Tiroler Reaktionen zur Wahl in Salzburg

Die Obleute der Tiroler Parteien haben vorwiegend parteiinterne Gründe für das jeweilige Abschneiden ihrer Gruppierung bei der Salzburger Landtagswahl am Sonntag ausgemacht. Vor allem SPÖ und NEOS bedauerten die Verluste, FPÖ-Obmann Abwerzger forderte den Rücktritt der Bundesregierung.

ÖVP-Obmann Anton Mattle meinte, dass die Menschen durch die Dauerkrisen auf der Welt verunsichert seien und sich Sorgen machten. Das schlage sich auf Wahlergebnisse nieder und treffe besonders die Regierenden. Er sei sicher, dass Salzburgs LH Wilfried Haslauer (ÖVP) mit dem Regierungsauftrag, den er als stärkste Kraft bekommen habe, sorgsam umgehen und das Beste für Salzburg geben werde.

Dornauer ortet äußere Umstände als Grund für SPÖ-Verlust

Georg Dornauer bedauerte die SPÖ-Stimmenverluste für Spitzenkandidat David Egger auch aus dem Grund, dass es womöglich weniger mit der Arbeit vor Ort als mit äußeren Umständen zu tun habe.

Dornauer, der seit dem Vorjahr mit der ÖVP in Tirol eine Koalition bildet, wünschte Egger nun ein gutes Händchen für die kommenden Gespräche. Der Wahlausgang sei jedenfalls ein klarer Fingerzeig dahin, dass man als Politik in der besonders komplexen Krisensituation gefordert sei.

Oberhofer: Interne Streitigkeiten bei NEOS

Dominik Oberhofer sah im NEOS-Ergebnis in Salzburg eine hausgemachte Niederlage, wie er erklärte. Dabei nahm er ausdrücklich Spitzenkandidatin Andrea Klambauer aus, diese sei eine hervorragende Kandidatin gewesen. Allerdings hätten sich viele Männer in der NEOS-Landespartei nicht solidarisch hinter ihr versammelt.

Oberhofer gab internen Streitigkeiten bei den Salzburger Kollegen die Schuld am Landtags-Ausscheiden und spielte dabei auf Zwistigkeiten in der Stadtpartei sowie den Verlust des Landtagsklubobmannes an die ÖVP an. NEOS-Bundessprecherin Beate Meinl-Reisinger ließ er außen vor, diese trage für das Ergebnis keine Verantwortung, schließlich habe sie auf Bundesebene wesentlich bessere Umfragen vorzuweisen. „Wir Landessprecher in den Ländern müssen uns hingegen hinterfragen und besser werden“, sagte Oberhofer.

Abwerzger fordert Rücktritt der Bundesregierung

Die FPÖ gratulierte der Salzburger Landespartei erwartungsgemäß, man habe im Wahlkampf auf die richtigen Themen gesetzt, sagte FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Er möchte nun die FPÖ auf Bundesebene in Regierungsverantwortung sehen: „Das heutige Ergebnis ist ein weiterer Schritt, dass die FPÖ in Österreich die politische Führungsrolle übernimmt und dass Österreich wieder echte Heimat wird, und das geht nur mit einem Bundeskanzler Herbert Kickl“, hielt Abwerzger fest.

Er wollte einen Rücktritt der Bundesregierung sehen, da sich die Menschen aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland und des andauernden Wirtschaftskrieges gegen die Bevölkerung das Leben nicht mehr leisten können.

Mair erfreut über Ergebnis der Grünen

Grünen-Klubobmann Gebi Mair zeigte sich ebenfalls erfreut, dass die Salzburger Grünen ihre Mandate mit einem engagierten Wahlkampf für den Klimaschutz auch aus der Regierung halten konnten. Die Salzburger ÖVP habe es nun in der Hand, ob Schwarz-blau kommt oder ob sie Gespräche über eine Regierungsbeteiligung mit Klimaschutz führen wollen, sagte Mair.