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Politik

RH kritisiert Lebensraum Tirol Holding

Der Rechnungshof übt massive Kritik an der Lebensraum Tirol Holding. In einem Rohbericht der Prüfer werden Struktur, Auftragsvergabe und die Bezüge des Geschäftsführers kritisiert. Das festgelegte Ziel, eine klare und schlanke Struktur zu schaffen, sei nicht erreicht worden.

17 Organe und Gremien wurden eingerichtet, in denen insgesamt 96 Mitglieder jährlich im Rahmen von bis zu 24 Sitzungen über Strategie, Programm und Projekte beraten und entscheiden. Zudem seien in den Gremien Mitglieder der Landesregierung vertreten, was die Gefahr von Interessenskonflikten berge, so der Landesrechnungshof.

154 Millionen flossen vom Land in die Holding

2017 wurde die Lebensraum Tirol 4.0 gegründet. Sie sollte Konzepte zur Stärkung des Standortes Tirol erarbeiten und die Marke Tirol zur Dachmarke ausbauen. 2018 wurde die Gesellschaft zur Lebensraum Tirol Holding weiterentwickelt. Die Tirol Werbung, die Standortagentur und die Agrarmarketing Gmbh sind seither unter dem Dach der Holding. Von Seiten des Landes flossen seit 2017 rund 154 Millionen Euro in die Holding.

Kritik an Vertrag mit Josef Margreiter

Es sei aber nicht immer klar, welche Wirkung die Lebensraum Holding mit ihren Projekten, Maßnahmen und Aktivitäten erziele, so die Kritik der Prüfer. Genau unter die Lupe genommen wurde auch das Gehalt samt Extraverträge von Geschäftsführer Josef Margreiter. Zu seiner Topgage bekam er zusätzlich monatlich 2.000 Euro, weil er der Tirol Werbung seine Reisebüro-Konzession überließ.

Land wurde nicht informiert

Über diesen freien Dienstvertrag sei das Land nicht informiert worden, wird kritisiert. Der Landesrechnungshof schlägt vor, eine Überprüfung dieses Vertrags vorzunehmen. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) kündigte bereits an, den Vertrag über das Zusatzeinkommen zu beenden.