Illustration zum Thema „Maurer / Bauarbeit / Baubranche“:  Eine Schubkarre voll Mörtel auf einer Baustelle
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Stimmung im Baugewerbe ist gedämpft

Die Tiroler Bauwirtschaft geht mit gedämpften Erwartungen ins laufende Jahr. Es wird zwar mit Rekordumsätzen gerechnet, unterm Strich dürfte den Unternehmen aber weniger bleiben als in den vergangenen Jahren.

Der Gesamtumsatz der Tiroler Bauwirtschaft dürfte heuer so hoch ausfallen wie noch nie. Die Unternehmen erwarten fast 1,9 Milliarden Euro, das sind über fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings wird auch die Inflation mehr fressen als je zuvor. Unterm Strich bleibt daher ein Minus von rund vier Prozent.

Stimmung von „Gut“ auf „Befriedigend“ gesunken

Manfred Lechner, der Sprecher der Bauindustrie, nennt als Belastungen die Energiepreise, Beschaffungsprobleme und den Arbeitskräftemangel, welcher die Stimmung weiterhin trübe. Die Stimmung wurde bei den Unternehmen nach Schulnoten erhoben und ist im Sinken. Im vergangenen Jahr habe man mit „Gut“ bewertet, heuer sei man auf einen Dreier abgefallen. Wenn man das weiter rechne, dann müsse man Gegenmaßnahmen setzen, so Lechner.

Große Probleme im geförderten Wohnbau

Dramatisch sei unter anderem der Rückgang im geförderten Wohnbau. Die Unternehmen könnten vielfach nicht mehr so kostengünstig bauen, wie es die Förderrichtlinien vorschrieben, sagt Anton Rieder, Innungsmeister des Baugewerbes. Er fordert, den Deckel des Landes an die tatsächlichen Baukosten anzupassen. Außerdem müsse man die Gemeinnützigen besser unterstützen. Die bräuchten um 400 Euro pro Quadratmeter mehr Wohnbauförderungsdarlehen, damit die Mieten für die Tirolerinnen und Tiroler leistbar seien, so Rieder.

Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) verwies darauf, dass das Land die Wohnbauförderung bereits um acht Prozent angehoben habe und versprach weitere Unterstützung für das Baugewerbe, in dem immerhin acht Prozent der unselbständig Beschäftigten in Tirol arbeiten.