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Umwelt

Innsbruck: Neuer Damm für Lawinenschutz

Oberhalb des Innsbrucker Stadtteils Allerheiligen entstehen derzeit ein neuer Auffangdamm und ein Auslaufwerk zum Schutz vor Lawinen und Muren. Der Damm soll über 150 Millionen Liter fassen. Rund 3,2 Millionen Euro werden für das Bauprojekt in die Hand genommen.

Innsbruck ist österreichweit die einzige Landeshauptstadt, die direkt von Lawinen bedroht ist. In den vergangenen Jahren kam es im Bereich der Nordkette immer wieder zu Lawinenabgängen. Daraufhin wurde der alte Schutzdamm in Allerheiligen auf seine Sicherheit hin geprüft. Dabei wurden für verschiedene Szenarien Mängel in der Statik des Dammes festgestellt.

„Im Siedlungsgebiet des Allerheiligenhofbaches befinden sich elf Gebäude in einer Gefahrenzone“, sagt Ivo Schreiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol. Diese Gebäude sollen künftig durch das neue multifunktionale Lawinenschutzprojekt mit größerem Auffangbecken geschützt werden. Insgesamt fasst es über 150.000 Kubikmeter Wasser. Das entspricht einem Fassungsvermögen von 150 Millionen Liter.

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Wegen der Nähe des Wohngebietes zu den Bergen der Nordkette braucht es in Innsbruck Investitionen in den Lawinenschutz

Bund und Land teilen sich Großteil der Kosten

Das Bauwerk soll sowohl eine Lawine stoppen als auch einen Wildbach abfangen können. Das Geschiebe, das heißt vom Wasser mitgetragenes Material wie Steine oder Holz, wird dabei gesammelt. Aber auch Wasser wird aufgestaut, dosiert und nach unten abgegeben. Bei Naturgefahren könne man zwar nichts ausschließen. Der neue Auffangdamm sorge aber für eine wesentlich höhere Sicherheit für die Bevölkerung, so Schreiner.

Für die Stadt Innsbruck handle es sich um ein sehr wichtiges Projekt, meinte der zuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP). Die Kosten belaufen sich laut Anzengruber insgesamt auf rund 3,2 Millionen Euro. Davon übernimmt die Stadt Innsbruck 800.000 Euro. Die restlichen 2,4 Millionen Euro teilen sich Bund und Land. Das Großprojekt soll nächstes Jahr im Sommer abgeschlossen werden.