Railjet der ÖBB
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Massive Streikauswirkungen für Tirol

Der deutschlandweite Streik im Verkehrsbereich hat am Montag auch massive Auswirkungen auf Tirol. Die Flüge von Innbruck nach Frankfurt sind gestrichen und die Züge über das Deutsche Eck fallen aus. Die ÖBB empfehlen, Bahnreisen von und nach Tirol auf der Westbahnstrecke möglichst zu vermeiden.

Alle Bahnverbindungen, die normalerweise über das Deutsche Eck laufen, enden am 27. März in Kufstein bzw. in Salzburg. Auch alle Züge, die sonst nach oder von Deutschland unterwegs sind, fallen aus. ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair rät, diese Strecke am Montag möglichst zu meiden. Die ÖBB haben eine Art Notbetrieb über die innerösterreichische Strecke von Wörgl über Zell am See nach Salzburg eingerichtet.

Allerdings müssen Zugreisende laut Gasser-Mair dafür rund drei Stunden mehr Fahrzeit einrechnen. Es würden nämlich nicht einfach die überregionalen Verbindungen wie Railjets über Zell am See umgeleitet, sondern statt dessen alle zwei Stunden eigene Pendelzüge eingeschoben. Deshalb müssen Zugreisende auf der Weststrecke in Wörgl und Salzburg umsteigen. Der Grund für diese Lösung sei, dass durch eine reine Umleitung über Zell am See zwar die Verzögerung zwischen Wörgl und Salzburg etwas geringer wäre, in der Folge aber der gesamte Fahrplan weiter im Osten völlig durcheinander käme, argumentiert die ÖBB.

Zusätzlich Ersatzdienst mit Bussen vorgesehen

Zwischen Kufstein und Salzburg haben die ÖBB zusätzlich auch einen Schienenersatzverkehr vorgesehen. Dieser soll stündlich fahren. Allerdings könne hier keine Platzgarantie abgegeben werden, heißt es. Die ÖBB würden sich bemühen, genügend Busse zur Verfügung zu stellen. Je nach Fahrgastaufkommen seien Kapazitätsprobleme aber nicht ausgeschlossen. Auch beim Schienenersatzverkehr sollen die Zugpassagiere für die Fahrt zwischen Kufstein und Salzburg mehr Zeit einrechnen, empfehlen die ÖBB.

Screenshot der ÖBB-Homepage mit den Informationen zum Streik in Deutschland
ORF
Die ÖBB informieren auf ihrer Internet-Homepage über die Auswirkungen des Streiks in Deutschland

Auch Mittenwaldbahn und Flugverbindungen betroffen

Vom Streik in Deutschland sind am Montag auch die Verbindungen der Mittenwaldbahn betroffen. Die Züge Richtung Norden enden dann an der Grenze bei Scharnitz. Ein Weiterkommen auf deutscher Seite sei dann schwierig, so die ÖBB. Dort hofft man, dass sich die Situation am Dienstag dann aber weitgehend normalisiert. Nachwehen des Streiks in Deutschland seien aber nicht ausgeschlossen. So können etwa Nachtzüge betroffen sein, die noch am Montag in Deutschland starten.

Streikauswirkungen sind nicht nur bei der Bahn zu erwarten, auch die Flugverbindungen zwischen Innsbruck und Frankfurt fallen am Montag aus. Hier geht es um jeweils drei Flüge pro Richtung.

Zugtickets behalten ihre Gültigkeit

Wer aufgrund des Streiks in Deutschland am Montag auf die Zugfahrt verzichtet und bereits eine Fahrkarte hat, kann diese laut ÖBB stornieren bzw. zurückgeben. Betroffene Tickets würden aber ihre Gültigkeit bis 4. April behalten. Auch Sparschiene-Tickets, die normalerweise an eine bestimmte Zugverbindung geknüpft sind, können in diesem Fall mit einer anderen Verbindung genutzt werden. Wer trotzdem am Montag oder auch am Dienstag in der Früh mit überregionalen Zügen unterwegs ist, kann sich laut ÖBB im Internet oder telefonisch unter 05/1717 über mögliche Streikauswirkungen informieren.