Ärzteteam bei Operation
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Wissenschaft

Erste Herztransplantation vor 40 Jahren

Vor 40 Jahren ist an der Innsbrucker Klinik das erste Herz verpflanzt worden. Einem Team rund um die Chirurgen Raimund Margreiter und Franz Gschnitzer gelang in einer achtstündigen Operation dieser Eingriff. Mittlerweile werden in Innsbruck jährlich etwa 20 Herzen transplantiert.

Am 11. Oktober 1983 wurde mit der ersten Herztransplantation in der Innsbrucker Universitätsklinik Medizingeschichte geschrieben. In einer achtstündigen Operation pflanzten die Ärzte dem Wörgler Josef Wimmer ein zweites Herz ein, um sein eigenes zu unterstützen. Sein eigenes Herz blieb dabei im Körper, das Spenderherz wurde als zusätzliches Herz eingesetzt. Man nennt das eine „heterotope Herz-Transplantation“.

Für Wimmer begann mit der Operation ein zweites Leben. Am 6. Dezember 1983 – 54 Tage nach der Operation – konnte Wimmer die Innsbrucker Klinik verlassen. Er starb nach einer weiteren Operation an einem Gehirnschlag.

Josef Wimmer verlässt die Innsbrucker Klinik nach der Herzoperation
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Josef Wimmer konnte die Klinik 54 Tage nach der Operation verlassen

Organtransplantationen bis dahin nur selten

Starchirurg Raimund Margreiter hatte bis dahin sämtliche, transplantierbare Organe mindestens einmal verpflanzt. Zu der Zeit hatten Organtransplantationen noch keinen großen Stellenwert, erinnert sich Raimund Margreiter. Auch die räumlichen und personellen Voraussetzungen in der Klinik seien damals sehr mangelhaft gewesen.

Chirurg Raimund Margreiter

20 Herztransplantationen jährlich in Innsbruck

Durch das mediale Großereignis erlangte die Transplantationschirurgie in Innsbruck Weltruhm, dafür sei eine gewisse Portion Sturheit notwendig gewesen, so Raimund Margreiter. Seit Beginn des Herztransplantationsprogramms hat sich viel getan. Mittlerweile werden in Innsbruck rund 20 Herzen im Jahr transplantiert, in diesem Jahr waren es bisher drei.

Ärzteteam bei Operation
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Lange Warteliste für Organtransplantation in Österreich

Aktuell stehen an der Klinik zwölf Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für ein Spenderherz. Österreichweit sind es 50. Die Wartezeit ist lang. Die Regeln, wer ein Spenderorgan bekommt, sind streng – es gibt großen Mangel.

Er habe nicht den Wunsch, dass sich Jeder als Organspender deklariere. Aber man müsse sich selbst überlegen, was sein werde, wenn man selbst oder ein Angehöriger nur durch eine Organtransplantation überleben können, sagt Stephan Eschertzhuber, Transplant-Referent für Westösterreich.

Gelbe und rote Ordner stehen in Regal
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Die Liste der Personen, die auf ein Organ warten, füllt mehrere Ordner

Widerspruchsregelung

In Österreich gilt die Widerspruchsregelung, das heißt, wer sich nicht zu Lebzeiten in das Widerspruchsregister eingetragen hat, ist in Österreich automatisch potentieller Organspender.