Gastro in der Maria-Theresien-Straße in der Innsbrucker Innenstadt
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Gutes Zeugnis für Tiroler Innenstadt-Shops

Während österreichweit gesehen die Verkaufsflächen in den großen Einkaufsstraßen und in den Innenstädten im Vorjahr etwas zurückgegangen sind, schaut es für Tirol etwas anders aus. Auch beim Leerstand bei Geschäftslokalen steht Tirol und vor allem Innsbruck besser da.

Die Corona-Jahre 2020 und 2021 haben in ganz Österreich die Geschäftsflächen schrumpfen lassen, diese Entwicklung hat auch vor Innsbruck nicht Halt gemacht, wie die Studie „City Retail Health Check“ des Beratungsunternehmens „STANDORT+MARKT“ zeigt. Speziell Städte, bei denen Touristen als Kundschaft stark ins Gewicht fallen, waren von einem rückläufigen Geschäft betroffen.

Die Innenstadt von Kitzbühel
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Auch Kitzbühel wurde neben Innsbruck, Wörgl, Kufstein und St. Johann genauer unter die Lupe genommen

Trotzdem fiel 2020 und 2021 der Rückgang der Verkaufsflächen insgesamt geringer aus als im bundesweiten Durchschnitt. So gab es im Jahr 2020 in Tirol einen Rückgang von 0,5 Prozent, bundesweit waren es 1,29 Prozent. Im Jahr 2021 betrug der Rückgang in Tirol 1,0 Prozent, das ist genau die Hälfte des bundesweiten Rückgangs von 2,0 Prozent.

Bekleidungssektor konnte zulegen

Während für ganz Österreich gerechnet, die Geschäftsflächen auch im Vorjahr nochmals leicht um 0,41 Prozent abnahmen, gab es für die untersuchten Ortszentren und Geschäftslagen in Tirol ein Plus von 0,4 Prozent. Neben der Innsbrucker Innenstadt konnten zum Beispiel auch Kufstein, Kitzbühel und St. Johann im Vorjahr wieder etwas mehr Quadratmeter an Verkaufsfläche vorweisen. Eine Tiroler Besonderheit ist, dass der Bekleidungssektor in Tirols Innenstädten im Gegensatz zum österreichischen Trend seit dem Jahr 2019 anteilsmäßig zulegen konnte.

Positive Entwicklung bei Leerständen

Positiv schaut es auch bei der Entwicklung des Leerstands in Tirols Innenstadtbereichen aus. Vor den Corona-Jahren lagen die Werte immer bei etwa 5,5 Prozent. Nach einem Höchststand von 7,6 Prozent im Jahr 2020, lag er im Jahr 2022 bei 4,8 Prozent und damit unter dem österreichischen Durchschnitt von 5,3 Prozent. In Innsbruck lag die Leerstandsquote im Jahr 2022 bei 3,0 Prozent.

Innsbrucks Innenstadt ist „gesund“

Innsbrucks Innenstadt wird in der Untersuchung innerhalb der wichtigsten österreichischen Geschäftsbereiche als „gesunder Geschäftsbereich“ angesehen, wenn die Nutzung der Shopfläche (Shopflächenindex), Leerstandsquote und Verkaufsfläche bewertet werden.

An Verkaufsfläche nehmen die Geschäfte in der Innsbrucker Innenstadt mit insgesamt 115.500 Quadratmetern Shopfläche Rang fünf ein, hinter Wien/Mariahilfer Straße, Wien/City, Graz und Linz. Im Zeitraum von 2014/15 bis 2022/23 verlor Innsbrucks Innenstadt insgesamt 0,7 Prozent der Verkaufsfläche. Damit liegt Innsbruck über dem österreichweiten Durchschnitt der untersuchten Städte mit einem durchschnittlichen Rückgang von 2,6 Prozent.