Geldanlage der kitzVenture
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Wirtschaft

KitzVenture stellte Insolvenzantrag

Die in Kitzbühel ansässige Beteiligungsgesellschaft KitzVenture hat beim Landesgericht Innsbruck einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870). Die Verbindlichkeiten sollen laut einem KitzVenture-Anwalt rund 2,6 Mio. Euro betragen.

Das Gericht prüfe nun, ob die Voraussetzungen für ein Insolvenzverfahren gegeben sind. Ob ein Verfahren eröffnet wird, hängt davon ab, ob es ausreichend kostendeckendes Vermögen gebe, erklärte der KSV1870 gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ sowie der „Kronen Zeitung“.

„Insolvenzantrag aus kaufmännischer Vorsicht“

Der Insolvenzantrag sei aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht gestellt worden, sagte der KitzVenture-Anwalt zur „Tiroler Tageszeitung“. Das Unternehmen habe sowohl 2021 als auch 2022 positiv bilanziert, leide aber nun unter einem Liquiditätsengpass. Konkret habe KitzVenture noch offene Forderungen gegenüber seinen Kunden in der Höhe von knapp 9 Mio. Euro. Dem stünden offene Rechnungen über 2,6 Mio. Euro gegenüber, die das Unternehmen selbst noch zahlen müsse. Ziel sei es, KitzVenture zu sanieren, zu restrukturieren und das Geschäftsmodell auf neue Beine zu stellen.

Betrugsprozess gegen Geschäftsführer Landrock

Die Firma, die seit letzten Jahr unter anderem auch Hauptsponsor von Wacker Innsbruck ist, war in den vergangenen Jahren wiederholt in die Schlagzeilen geraten.

In Innsbruck war zuletzt ein Betrugsprozess gegen zwei Akteure der Firma – einer davon Geschäftsführer Patrick Landrock – gelaufen. Bei der Verleitung von Personen zu einer Veranlagung soll es zu einem Schaden von rund 176.000 Euro gekommen sein.

KitzVenture Geschäftsführer vor Gericht
Zeitungsfoto.at
Geschäftsführer Patrick Landrock musste sich vor Gericht verantworten

Die Angeklagten sollen diesbezüglich laut Anklage zwischen September 2016 und März 2017 Intensivinvestments mit einem Fixzinssatz von 9,75 Prozent beworben und damit 79 Personen zu einer Veranlagung verleitet haben. Das Geld sei dann aber nur zu einem kleinen Teil wie versprochen in Aktien investiert worden. Zuletzt war im Jänner 2022 der dritte Gerichtstermin wegen eines Covid-19-Falls verschoben worden.

Vergleich im Streit über MNS-Masken

Auch im Zuge des Handels mit CoV-Masken sowie Markenanmeldungen kam das Unternehmen in die Schlagzeilen – mehr dazu in Vergleich im Streit um MNS-Masken von KitzVenture.

Zuletzt kündigte Landrock im April vergangenen Jahres an, die Marke der Drogeriekette Schlecker wiederbeleben zu wollen.