Bäume in einem Wald
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Umwelt

Innsbruck: 74.000 Bäume seit 2019 gepflanzt

Von 2019 bis 2022 sind in Innsbruck knapp 74.000 Bäume für Schutzmaßnahmen aufgeforstet worden. Im Vorjahr waren es fast 12.000 Stück, wie aus dem Jahresbericht des Amtes für Wald und Natur hervorgeht. Vor allem die Klimaerwärmung bereitet der Waldwirtschaft Sorgen.

Von den rund 10.500 Hektar des Innsbrucker Stadtgebietes sind etwa 40 Prozent Wald. Mehr als zwei Drittel davon erfüllen eine Schutzfunktion im besonderen öffentlichen Interesse. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Amtes für Wald und Natur setzten im vergangenen Jahr einige Schutzmaßnahmen, um eine nachhaltige Waldwirtschaft aufrecht zu erhalten.

Konkret wurden laut Daten der Stadt Innsbruck im Vorjahr rund 11.650 klimafitte Bäume gesetzt. Davon waren 3.700 Laub- und 7.950 Nadelbäume. Dadurch sollen die Schutzwaldfunktion und die Waldgesundheit bewahrt werden, sagte der zuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) bei der Präsentation des Jahresberichtes am Montag. Insgesamt investierten die städtischen Forstarbeiter rund 4.000 Arbeitsstunden in die Aufforstung und den Schutz vor Naturgefahren.

Klimawandel erfordere Anpassung

„Der Wald als wichtiger Lebensraum für Mensch und Tier muss sich in Zukunft an die klimatischen Veränderungen anpassen“, so Anzengruber. Dazu gehören höhere Temperaturen, mehr Feuchtigkeit im Winter, trockenere Sommer, mehr Schädlingsbefall sowie vermehrt extreme Wetterereignisse. Gerade die Schutzwaldbestände an der Innsbrucker Nordkette seien sehr alt. Dadurch verlieren sie zunehmend ihre Stabilität. Aus diesem Grund sei die Verjüngung dieser Wälder und die Aufforstung eine dringende Notwendigkeit, sagte Anzengruber.

„Es ist der Stadt Innsbruck ein wichtiges Anliegen, sich frühzeitig um jene Pflanzen zu kümmern, die später den wichtigen Schutzwald bilden, der wiederum den Siedlungsraum vor Lawinen und Muren sichert“, ergänzte Amtsvorstand Andreas Wildauer. Dafür kamen im Vorjahr 85 „Gleitschneeböcke“ zum Einsatz. Diese Dreibeinböcke seien eine wirkungsvolle Maßnahme, um Schneebewegungen einzubremsen und die Jungpflanzen zu schützen. Ansonsten würden sie vom Schnee zerdrückt oder sogar ausgerissen werden.

Laufend Arbeit an Lawinenverbauung

Neben den Aufforstungen, bei denen auch Schülerinnen und Schüler und Studierende beteiligt waren, stand auch der Schutz vor Lawinenabgängen im Fokus. In Innsbruck befinden sich aufgrund der Lage mehrere Lawineneinzugsgebiete, die den Siedlungsraum bedrohen. Im Jahr 2022 wurden auf der Nordkette entsprechende Sanierungsmaßnahmen im Bereich der sogenannten „Rastlbodenlawine“ getroffen. Dabei wurden teilweise zerstörte Holzstützwerke saniert oder ersetzt. Im Frühjahr 2023 werde der Lawinenauffangdamm Allerheiligen saniert.

Darüber hinaus sei das Amt für Wald und Natur bemüht, kranke Eschen an den Rändern zu entfernen. An mehreren Standorten am Fuße der Nordkette wurden daher Gefahrenbäume beseitigt. Das Sterben der Esche sei ein europaweites Problem, was aufgrund von herabfallenden Ästen und umfallenden Bäumen eine große Gefahr darstelle. Schließlich wurde im vergangenen Jahr auch die Infrastruktur an den städtischen Almen ausgebaut, zum Beispiel auf der Höttinger Alm und der Möslalm im Gleirschtal im Naturpark Karwendel.