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Wissenschaft

Millionen für Top-Forschung an Universität

Die Universität Innsbruck ist für die nächsten zehn Jahre an drei hochdotierten Exzellenzclustern für Grundlagenforschung beteiligt. Wie am Montag bekannt wurde, stellt der österreichische Wissenschaftsfonds FWF für die ersten fünf Jahre ein Fördervolumen von rund 50 Millionen Euro bereit.

Quantentechnologien, Materialien für die Energiewende und ein neuer Blick auf die Geschichte Eurasiens sind die Themen der Exzellenzcluster, an denen unter anderem die Universität Innsbruck beteiligt ist. Bei den Exzellenzclustern handelt es sich um hochdotierte Forschungsverbünde. Diese sollen ein Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau an mehreren Standorten in Österreich verankern.

Dafür bekommen Teams von mindestens drei Unis bzw. Forschungseinrichtungen für zukunftsweisende Großprojekte bis zu 70 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahre. Die Förderungen laufen vorerst über fünf Jahre, anschließend ist eine Verlängerung möglich. Die Verbünde starten im Sommer.

Neues österreichweites Zentrum für Quantenphysik

„Die Universität Innsbruck hat sich im hart umkämpften Wettbewerb um die neuen Exzellenzcluster hervorragend geschlagen“, sagte Rektorin Veronika Sexl. Die Beteiligung der Uni unterstreiche deren führende Rolle als Forschungsuniversität in Österreich. Die Förderoffensive gibt den Beteiligten die Möglichkeit, die Grundlagenforschung, Ausbildung, Nachwuchsförderung sowie nationalen und internationalen Wissenstransfer zu verknüpfen.

Symbolgrafik Quantensimulator
IQOQI Innsbruck/Harald Ritsch
Mit 21 Millionen Euro wird der in Innsbruck angesiedelte österreichweite Exzellenzcluster zur Quantenforschung in den nächsten fünf Jahren gefördert

Unter dem Titel „Quantum Science Austria“ wird die Uni den Exzellenzcluster zur Quantenwissenschaft koordinieren. Dafür nimmt der Wissenschaftsfonds für die ersten fünf Jahre 21 Millionen Euro in die Hand. Der Innsbrucker Experimentalphysiker Gregor Weihs übernimmt die Leitung des Clusters. Damit könne man die Kooperationen weiter intensivieren und ein international sichtbares Zentrum der Quantenwissenschaften in Österreich etablieren, so Weihs.

Rund 21 Millionen Euro für Energieforschung

Neben dem in Innsbruck angesiedelten Cluster zur Quantenphysik ist die Universität an zwei weiteren Forschungsverbünden beteiligt. Angesichts des Klimawandels und der anhaltenden Nutzung fossiler Brennstoffe begibt sich der Exzellenzcluster „Materialien für Energiekonversion und Speicherung“ auf die Suche nach neuen Materialien für eine emissionsfreie Zukunft. Vom FWF werden dafür 20,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Fokus auf Veränderungen im eurasischen Raum

Den Verbindungen zwischen Europa und Asien aus historischer Perspektive und dem kulturellen Erbe dieser Großregion widmet sich der Cluster „EurAsia: Transformationsprozesse“. An dem Forschungsteam sind mehrere Vertreterinnen und Vertreter der Uni Innsbruck beteiligt. Rund um den Verfall von Imperien, Umweltveränderungen, sprachliche Vielfalt und Migration analysieren sie historische Prozesse im eurasischen Raum. Der Wissenschaftsfonds fördert diesen Cluster mit 9,2 Millionen Euro.

Die „Clusters of Excellence“ sind die bisher größte nationale Förderinitiative für Grundlagenforschung. Fünf Teams konnten sich unter 35 Einreichungen durchsetzen. Diese werden jeweils mit bis zu 70 Millionen Euro gefördert. Neben den drei Verbünden mit Innsbrucker Beteiligung wurden auch Cluster über Mikroorganismen und über die Rolle des Wissens ausgewählt.