Der Fahrer war der Exekutive aufgefallen, als er am Mittwoch gegen 16.50 Uhr eine Fahrzeugkontrolle auf der Brennerstraße bei Steinach missachtete. Anstatt anzuhalten hatte er sein Auto beschleunigt war mit weit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Matrei am Brenner davongefahren.
Zwei Polizeistreifen fuhren dem Fahrzeug nach – eine dramatische Jagd begann, wie der Postenkommandant von Steinach-Wipptal, Hans Salchner, gegenüber ORF Tirol schilderte: „Der Fahrer ist auf Biegen und Brechen geflüchtet, offenbar mit weit über 160km/h. Er hat in der Rush-Hour bei Gegenverkehr überholt, sodass entgegenkommende Fahrzeuge auf das Straßenbankett ausweichen mussten. Bei der Abfahrt in Statz hat er dann sein Fahrzeug in Wildwest-Manier mit der Handbremse um 180 Grad gewendet.“
Kollision mit Polizeiauto
Eine Streife versuchte, den Fluchtweg zu blockieren, der Flüchtende gab jedoch Gas und prallte gegen das Polizeiauto. Dabei wurden beide Fahrzeuge erheblich beschädigt, was den Lenker aber nicht aufhielt: Er raste auf der Gemeindestraße weiter, wo die Polizeistreifen das Fahrzeug schließlich aus den Augen verloren.
Großfahndung nach flüchtigem Fahrer
Eine umfangreiche Fahndung mit 17 Streifen und Polizeihubschrauber begann. Auch Hinweise aus der Bevölkerung gingen ein. Gegen 17.45 Uhr konnte eine Streife schließlich im Gemeindegebiet von Navis zwei verdächtige Fußgänger als Insassen des flüchtigen Pkw identifizieren: Einen 20-jährigen Österreicher, der das Fluchtauto offenbar gelenkt hatte, sowie ein 28-jähriger Kroate, der als Beifahrer mitgefahren war. Sie wurden festgenommen. Der Fahrer gab an, er sei geflüchtet, da er keinen Führerschein besitze.
Das Fahrzeug der beiden wurde schließlich nahe der Kerschbaumsiedlung auf einem verschneiten Forstweg in Richtung Mislalm aufgefunden. Im Wald unweit des abgestellten Autos stießen die Beamten schließlich auch auf einen Rucksack mit mehreren Kennzeichen. Weitere Erhebungen diesbezüglich seien noch im Gange, hieß es. Beide Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt.