Skilehrer auf der Piste
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Tourismus

Kampf gegen illegale Skilehrer verschärft

Der Tiroler Skilehrerverband hat die Kontrollen in den Skigebieten ausgeweitet, um zu überprüfen, ob Skilehrer die nötigen fachlichen Qualifikationen haben. Mehrere tausend Skilehrer würden illegal in Tirol unterrichten, so die Annahme des Skilehrer-Verbandes.

Die zwei Aufsichtsorgane des Tiroler Skilehrerverbands, die vom Land bestellt wurden, besuchten in dieser Saison bisher 75 Skigebiete. Bis zum Ende der Saison sollen es ungefähr 100 sein. Im vergangenen Jahr kontrollierte nur ein Aufsichtsorgan rund 40 Skigebiete, pandemiebedingt erst ab Februar 2022. In den Jahren zuvor kam es – ebenfalls aufgrund der Corona-Pandemie – zu keinen Kontrollen.

Ziel sei es zu überprüfen, ob die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, also etwa ob Wintersportlehrerinnen und -lehrer entsprechende Qualifikationen aufweisen, so der Skilehrerverband auf Anfrage des ORF Tirol. Dabei würden sowohl die niedergelassenen Skischulen in Tirol, als auch ausländische Skischulen und Wintersportlehrer, die sich in Tirol aufhalten, überprüft werden.

Rund 200 ausländische Skilehrer erfüllten Voraussetzungen

Ausländische Skischulen, die ihre Tätigkeit kurzzeitig in Tirol ausüben wollen, sind gesetzlich dazu verpflichtet, sich mindestens drei Wochen davor beim Tiroler Skilehrerverband anzumelden. Dabei müssen sie auch bestimmte Unterlagen und die Qualifikationen der Skilehrerinnen vorweisen. In der heurigen Saison hätten sich bis dato 32 ausländische Skischulen mit rund 400 Wintersportlehrern ordnungsgemäß angemeldet. Bei der Hälfte konnte festgestellt werden, dass eine Ausübung in Tirol zulässig ist, die andere Hälfte hätte die Voraussetzungen nicht erfüllt.

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Ausländische Skischulen müssen sich beim Tiroler Skilehrerverband anmelden, wenn sie ihre Tätigkeiten hier ausüben wollen. Die meisten würden das aber nicht tun, heißt es

Oft keine anerkannten Skischulen

Laut Christian Abenthung, Geschäftsführer des Tiroler Skilehrerverbands, seien zwischen 7.000 und 8.000 Skilehrerinnen und -lehrer illegal in Tirol unterwegs. Oft würden sie keiner offiziellen Skischule angehören. Man könne sie nur stichprobenartig kontrollieren.

In den vergangenen Jahren und auch heuer sei festzustellen, dass immer mehr ausländische Reisebüros Skiunterricht anbieten. Beispielsweise hätte der Skilehrerverband vor ein paar Tagen eine Liste zugespielt bekommen, auf der 23 belgische Unternehmen stehen, die in Tirol Skikurse anbieten, aber keine niedergelassenen Skischulen sind. Einige solcher Fälle seien bereits angezeigt worden, meistens würde man aber auf Aufklärung setzen, heißt es. Die meisten dieser Unternehmen wurden kontaktiert und ermahnt. Sollten sie kommendes Jahr wieder illegal nach Tirol kommen, würde man rechtlich gegen sie vorgehen.