Die Personalsituation in Osttirol sei äußerst angespannt, heißt es in dem Schreiben der Mitglieder des Gemeindeverbandes. Trotz intensiver Suche seien momentan 26 Ärztestellen unbesetzt. Ab April müsse beispielsweise die Urologie zweimal im Jahr für drei Wochen geschlossen werden.
Acht Abteilungen am personellen Anschlag
Acht Abteilungen seien am oberen personellen Anschlag ihrer Leistungsfähigkeit angelangt, heißt es in dem Brief. Das BKH Lienz sei das exponierteste Krankenhaus in Österreich, weshalb es eine möglichst hohe Selbstversorgung brauche. Die Osttiroler Bürgermeister richteten ihren Appell an Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP). Es wäre höchst an der Zeit sich intensiv mit dem Ärztenotstand zu beschäftigen, bevor die Notfallversorgung vor allem in den peripheren Krankenhäusern kollabiere, so die Bürgermeister unisono. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass 2022 in Lienz rund 190.000 Euro für Stellenausschreibungen und Personalberater „erfolglos investiert“ wurden.
Landesrätin verweist auf Studie
„Lienz steht nur als Synonym dieser verfehlten Gesundheitspolitik. Spitzenmediziner verlassen den Standort Tirol, Ärzte mit Kassenverträge in allen medizinischen Bereichen sind Mangelware, Pflegepersonal fehlt an allen Ecken und Enden“, kritisierte am Freitag Liste Fritz Gesundheitssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider.
Cornelia Hagele teilte mit, sie stehe bereits in engem Kontakt mit dem BKH Lienz. Für ganz Tirol sei außerdem eine Studie zum Ärztebedarf in Auftrag gegeben, um Maßnahmen ergreifen zu können.