Zivildienst / Soziales / Zivildiener. Zivildiener geht mit einer Frau mit Behinderung, die im Rollstuhl sitzt, spazieren
APA/BARBARA GINDL
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Soziales

Zivildiener werden dringend gesucht

Für den Einrückungstermin im Mai werden allein beim Roten Kreuz in Tirol 60 junge Männer gesucht, die ihren Zivildienst ableisten. Auch in der Lebenshilfe sind Stellen frei. Jetzt wird verstärkt um Zivildiener geworben.

Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes Lienz besucht derzeit die Osttiroler Schulen: Im Gepäck hat er Informationsmaterial zum Zivildienst. Er erklärt den Schülern und Schülerinnen, was es heißt, den Zivildienst und das Freiwillige Sozialjahr zu absolvieren. Vor allem die jungen Männer gilt es, vom Zivildienst zu überzeugen, so Stefan Hofmann: „Grundsätzlich ist der Dienst das Bundesheer, der Zivildienst ist eben nur der Wehrersatzdienst. Aber wir beim Roten Kreuz sind eben auf Zivildiener angewiesen, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten.“

Wehrdienst lockt immer noch stärker an

Nicht alle jungen Burschen sind vom Zivildienst überzeugt. Mehr Geld und der kürzere Wehrdienst locken. Auch bei der Lebenshilfe Tirol werden Zivildiener gesucht, sogar mit Zeitungsinseraten.

17 Zivildienst-Stellen sind derzeit unbesetzt. Rund 45 Prozent der heerestauglichen jungen Männer entscheiden sich für den Zivildienst. Immer mehr Zivildiener werden aber benötigt und immer weniger gibt es durch die geburtenschwachen Jahrgänge. Dazu kommt, dass bei der Musterung nicht gerade Werbung für den Zivildienst gemacht wird, wie Thomas Niederwieser, der Leiter der Lebenshilfe Osttirol im ORF Tirol Interview meinte: „Auch das Bundesheer braucht seine Rekruten, um das System zu erhalten. Sie sind natürlich an der Quelle, denn eine Musterung bei der Rettung oder der Lebenshilfe gibt es ja nicht. Das heißt, der Erstkontakt findet immer beim Bundesheer statt.“

Bei der Rettung Lienz hofft man jedenfalls, dass die eigene Werbetrommel wieder neue Zivildiener anlockt. Das monatliche Salär wurde österreichweit angehoben. Der Dienst am Nächsten soll noch attraktiver werden als der Dienst an der Waffe.