Das Handy am Steuer erhöhe die Unfallgefahr massiv, warnt erneut der VCÖ. Insgesamt 16.024 Handy-Vergehen wurden im vergangenen Jahr von der Tiroler Polizei geahndet. Damit wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Der VCÖ fordert eine Aufnahme von Handy am Steuer in das Vormerksystem. In vielen EU-Staaten werde das bereits gemacht.
Höhere Strafen noch immer vergleichsweise gering
Ablenkung und Unachtsamkeit waren im vergangenen Jahr laut VCÖ die Ursachen für jeden vierten tödlichen Verkehrsunfall in Österreich. Nicht jeder dieser Unfälle sei in Folge von Handy am Steuer passiert. "Aber Autolenker mit dem Handy am Ohr reagieren etwa um eine halbe Sekunde verzögert. Im Straßenverkehr, wo oft ein Bruchteil einer Sekunde entscheidet, ob es zu einem Unfall kommt oder nicht, kann das fatale Folgen haben“, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Die Reaktionszeit sei Vergleichbar mit dem eines Alkolenkers mit 0,8 Promille.
Die Bundesregierung kündigte für das Telefonieren oder SMS-Schreiben am Steuer deutlich höhere Strafen an. Statt 50 sind 100 Euro Strafe vorgesehen. Die Strafhöhe stehe laut VCÖ aber nach wie vor nicht im Verhältnis zum Ausmaß der Gefährdung. „Auch der EU-Vergleich zeigt, dass die Strafe in etlichen Staaten höher ist“, heißt es vom VCÖ. In Portugal sind für das Handy am Steuer 150 Euro zu zahlen. Dänemark und Spanien strafen mit jeweils 200 Euro. In den Niederlande beträgt die Strafe sogar 350 Euro. In Österreich wird auch die Strafe beim Verstoß gegen die Gurtpflicht von 35 auf 50 Euro erhöht.