Johannes Lamparter, Annalena Slamik, Stefan Rettenegger und Lisa Hirner nach der Bronze-Erfolg bei der Nordischen Ski-WM in Planica
APA/AFP/Joe Klamar
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Sport

WM-Bronze für Slamik und Lamparter im Team

Bei der Nordischen Ski-WM haben die Tiroler Annalena Slamik und Johannes Lamparter mit dem östereichischen Team die Bronze-Medaille im Mixed-Bewerb der Kombinierer geholt. Lamparter war erst am Sonntag kurzfristig für das Rennen eingesprungen.

Der Mixed-Bewerb stand in Planica erstmals bei einer Nordischen Skiweltmeisterschaft auf dem Programm. Zusammen mit Lisa Hirner und Stefan Rettenegger konnten die beiden Tiroler Teammitglieder die Japaner im Langlauf des Mixed-Bewerbs hinter sich lassen, die nach dem Skispringen noch vor den Österreichern platziert waren.

Der Weltcup-Führende Johannes Lamparter war nach dem schwachen Abschneiden im ersten WM-Einzelbewerb der Kombinier am Samstag eigentlich nicht für das Mixed-Team vorgesehen gewesen. Weil der dafür nominierte Bronze-Medaillengewinner im Einzel, Franz-Josef Rehrl, über Nacht erkrankt war, rückte der Tiroler aber in die Mannschaft nach – mehr dazu in Lamparter startet doch beim Kombi-Mixed.

Annalena Slamik beim Springen für den Mixed-Bewerb der Kombinierer bei der Nordischen Ski-WM in Planica
APA/Georg Hochmuth
Annalena Slamik beim Springen für den WM-Mixed-Bewerb

Lamparter brachte Teamleistung ins Ziel

Nach dem Zieleinlauf zeigte sich Lamparter begeistert von der Teamleistung. Der Tiroler war als letzter für Österreich in die Loipe gegangen: „Gemeinsam mit so einem jungen Team jetzt die Bronzemedaille machen, ich freue mich. Gestern war nicht mein Tag, heute habe ich es besser machen können. Jeder Zweifel, der da war, den habe ich heute widerlegt. Das taugt mir. Ich weiß, was ich drauf habe, und das habe ich heute gezeigt. Wir haben alle einen Super-Job gemacht. Von den Mädels war es sehr beherzt. Gestern ist es nicht gut gegangen, heute dafür top.“

Die Positionen waren schon nach der ersten Langlaufrunde bezogen. Die Österreicher waren nach dem Springen Vierte gewesen, fünf Sekunden groß war das Defizit auf die drittplatzierten Japaner. Rettenegger schloss aber schon in der ersten seiner zwei 2,5-km-Runden zu Ryota Yamamoto auf und ließ den stärksten Springer bei den Männern stehen. Slamik und Hirner hielten die Position. Lamparter machte noch ordentlich Dampf. Die davor liegenden Deutschen waren aber schon zu weit weg gewesen. Sie holten Silber.

Johannes Lamparter brachte als Schlussläufer die Bronzemedaille im WM-Mixed-Bewerb der Kombinierer ins Ziel
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Johannes Lamparter wurde als Schlussläuber bereits von den anderen Teammitgliedern empfangen, um WM-Bronze zu feiern

Norwegen im WM-Kombi-Mixed eine Klasse für sich

WM-Gold im Mixed-Bewerb der Kombinierer ging an Norwegen. Sie hatten die schnellsten im Langlauf und die Einzel-Weltmeister in ihren Reihen. Das norwegische Team feierte in der Besetzung Jens Luraas Oftebro, Ida Marie Hagen, Gyda Westvold Hansen und Jarl Magnus Riiber einen souveränen Favoritensieg. Die Deutschen hatten am Ende knapp 48 Sekunden Rückstand. Das österreichische Team gingen mit einer Minute Rückstand über die Ziellinie.

Lamparter zu Nominierungsentscheidung

Lamparter war erst Sonntagfrüh aus dem Tiefschlaf geweckt und über seinen Start informiert worden. Mit einem Sprung auf 99,0 m fand er sich dann besser zurecht als im Training für und bei der Normalschanzen-Einzelkonkurrenz. Hirner und Slamik sind beide 19 Jahre alt, Rettenegger und Lamparter jeweils 21. Lamparter merkte an, über die ursprüngliche Nichtnominierung nach dem Einzel natürlich enttäuscht gewesen zu sein: „Ich war der drittbeste Österreicher, trotzdem war ich über die Saison vorne dabei. Das hat natürlich wehgetan, hat schon geschmerzt, speziell die Argumentation von den Trainern.“

ÖSV-Sprungcoach Christoph Bieler ging im ORF-Interview bezüglich der ursprünglichen Nichtnominierung Lamparters noch etwas ins Detail. „Johannes hat daneben noch ein Ziel, das für einen Sportler vielleicht über eine Weltmeisterschaft einzustufen ist“, bezog sich Bieler auf den Gewinn des Gesamtweltcups. „Aus dem Aspekt heraus, hat man mit ihm geredet. Natürlich ist er ein Rennpferd und er ist dann enttäuscht. Das jetzt nimmt ein bisschen einen Druck. Nach der Dominanz (im Weltcup, Anm.) ist es ein Befreiungsschlag, dass er sagt, er hat jetzt etwas bei der WM stehen.“

Johannes Lamparter beim Skispringen im WM-Bewerb in Planica auf der Normalschanze
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Lamparter war im WM-Einzelbewerb am Samstag beim Skispringen von der Normalschanze überhaupt nicht zurechtgekommen

Die Mannschaftsleistung des Teams zum Gewinn der 30. österreichischen Kombinationsmedaille in der WM-Geschichte lobte Bieler: „Ein ganz, ganz toller Wettkampf.“ Rettenegger durfte wie Slamik und Hirner über seine erste WM-Medaille jubeln: „Bei meiner ersten WM gleich die Medaille! Wir haben einen Super-Job gemacht und auch auf der Schanze einen guten Job gemacht.“