Ein Hilfsteam des österreichischen Bundesheeres war vor Ort, unter ihnen auch zehn Soldaten aus Tirol. Sie versorgten Verletzte und brachten den Opfern Essen, Kleidung und andere Sachspenden. Manchmal gelang es ihnen auch, inmitten der Trümmer noch Überlebende zu bergen. Manuel Schatz vom Rette- und Bergezug der ABC-Abwehrkompanie Absam erzählt, nach einem zehnstündigen Arbeitseinsatz zusammen mit einem türkischen Rettungsteam sei es gelungen, eine fünfköpfige Familie zu retten.
Auch das Bild eines Tiroler Bundesheersoldaten mit einem geretteten Mädchen im Arm ging um die Welt. Der Kommandant der 6. Gebirgsbrigade Absam Gerhard Pfeifer sagt, es laufe einem kalt über den Rücken: Wenn man den ganzen Schaden und das ganze Leid sehe und dann ein Kind lebend berge, sei das ein besonderes Gefühl.
Bewohner übernachten in Zelten
Fünf der zehn Tiroler Bundesheersoldaten, die im Erdbebengebiet waren, wurden am Donnerstag in der Andreas Hofer Kaserne in Absam empfangen. Sie waren in der türkischen Provinz Hatay, im Zentrum des Erdbebengebietes im Einsatz. Der Kommandant des Rette- und Bergezuges Gerhard Bergmann sagt, er habe das eine oder andere Nachbeben miterlebt. Die Einheimischen hätten Angst, in ihre Häuser zu gehen und würden in Zelten leben, „die Gesamtsituation ist sehr schrecklich“. Manuel Schatz sagt, von der Bevölkerung sei man extrem positiv aufgenommen worden, „die hätten uns ihr letztes Trinkwasser gegeben, als Dankeschön“.
Das gesamte 82-köpfige Hilfsteam des österreichischen Bundesheeres wurde bereits am Flughafen Schwechat empfangen. Bei dem Einsatz konnten neun Menschenleben gerettet und über 50 Verletzte versorgt werden.