Herz Gesundheitsdaten Messung
LIV/Berger, Foto: Gerhard Berger
LIV/Berger, Foto: Gerhard Berger
Gesundheit

Knapp 800.000 Euro für HerzMobil-Projekte

In Tirol laufen derzeit zwei Projekte, um Patientinnen und Patienten bei Herzerkrankungen und Bluthochdruck zu unterstützen. Das Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) betreibt sie im Rahmen des Programmes „HerzMobil“. Knapp 800.000 Euro werden dafür aufgewendet.

Die Tirolerinnen und Tiroler zählten laut Land Tirol zwar zu den gesündesten Menschen in ganz Österreich. „Allerdings nehmen auch hierzulande schwere chronische Erkrankungen immer stärker zu“, meinte sie in einer Aussendung. Dazu zählen etwa Herzerkrankungen, Diabetes oder Schlaganfälle.

HerzMobil führt derzeit zwei vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) initiierte Projekte durch. Ziel dahinter ist, Patientinnen und Patienten mit koronaren Herzerkrankungen – das bedeutet eine Krankheit wegen einer Verengung der Herzkranzgefäße – und Bluthochdruck zu unterstützen.

520.000 Euro für Projekt Bluthochdruck

In Österreich seien etwa ein Viertel der Männer und rund 17 Prozent der Frauen von Bluthochdruck betroffen. Aufgrund der Tatsache, dass der Bluthochdruck anfangs keine körperlichen Beschwerden verursacht, bleibe er lange Zeit unbemerkt, so Gerhard Pölzl, ärztlicher Leiter von HerzMobil. „Gerade in dieser Zeit aber schädigt er auf nachhaltige Weise den menschlichen Körper“, sagte er. Zum Beispiel sei ein hoher Blutdruck das Hauptrisiko für einen Schlaganfall sowie eine Herzschwäche.

Diesen Erkrankungen wolle man frühzeitig vorbeugen. Das könne vielen Menschen einen schweren Verlauf ersparen sowie dazu beitragen, die körperliche Fitness und die Lebensqualität auch im höheren Alter zu erhalten.

Aktuell befinde sich das Projekt Bluthochdruck in der zweiten Projektphase. Über drei Monate werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer per App ihre Vitalwerte, zum Beispiel die Herzfrequenz, übermitteln. Bis Ende Juli 2023 werden noch Patientinnen und Patienten in das Programm aufgenommen. Rund 520.000 Euro nehmen das Land Tirol und die Sozialversicherungsträger dafür in die Hand.

Aufenthalte im Krankenhaus reduzieren

Im März 2023 startet das neue Projekt „Koronare Herzerkrankungen“. Dabei werden teilnehmende Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt betreut. „Damit sollen erneute Aufenthalte im Krankenhaus und die Sterblichkeit reduziert werden“, so Gesundheitslandesrätin Hagele.

Betroffene kommen darin in ein Monitoringprogramm. Per Tablet oder Handy werden Gesundheitsdaten, zum Beispiel die Blutwerte, überwacht. Außerdem beinhaltet es ein digitales Werkzeug, um über Schrittzähler die Bewegung zu erfassen. Eine wesentliche Voraussetzung sei die Bereitschaft, sich digital überwachen zu lassen. Das Projekt wird mit 270.000 Euro finanziert. Nach der Laufzeit von einem Jahr wird das Projekt evaluiert. Dann wird sich zeigen, ob diese Art der Betreuung auf die Regelversorgung übergeht.

Bei den Projekten spielt die Telemedizin, also die fernmedizinische Versorgung, eine große Rolle. Diese könne erkrankten Menschen viele Wege ersparen, etwa zu Apotheken. Gleichzeitig gehe es darum, die Betreuung in den eigenen vier Wänden zu verbessern.