Aufgezogene Spritzen mit dem Coronavirus-Impfstoff von Biontech/Pfizer
APA/GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Kaum mehr Nachfrage nach CoV-Impfungen

In Tirol sind bis auf den Standort in Innsbruck alle Impfzentren geschlossen. Die Coronavirus-Impfung soll künftig gänzlich über niedergelassene Ärztinnen und Ärzte laufen. Nachfrage gibt es inzwischen so gut wie keine mehr.

In Tirol hat es zuletzt immer weniger CoV-Impfungen gegeben. Mit einer Durchimpfungsrate von 54,4 Prozent liegt Tirol im Bundesländervergleich auf Platz vier. In der Innsbrucker Messehalle ist das letzte noch geöffnete Impfzentrums Tirols. Ende März soll es geschlossen werden.

Immer weniger Impfungen

Ende Jänner wurden in Tirol die Impfzentren in Lienz und Kufstein geschlossen. Die Nachfrage hat in den vergangenen Monaten immer mehr nachgelassen. 2022 sind im Impfzentrum Innsbruck in der Messehalle insgesamt 75.000 Impfdosen verabreicht worden. Der größte Teil davon waren Dritt- und Viertimpfungen. Erstimpfungen gab es 2.600.

„In den letzten Wochen hat die Nachfrage deutlich nachgelassen. Vor Weihnachten waren es noch mehr“, sagte Christina Neurauter, die Leiterin des Impfzentrums Innsbruck. „Wir gehen davon aus, dass die sinkende Nachfrage mit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen zusammenhängt“. Erstimpfungen habe es nur mehr vereinzelt gegeben, meist in Zusammenhang mit Reisen ins Ausland, wo in manchen Ländern noch die 3-G-Regel gilt, so Neurauter.

Lange Menschenschlange vor dem Impfzentrum in Innsbruck
ORF
Lange Warteschlangen vor Impfzentren wie hier im Juli 2021 gibt es heutzutage nicht mehr

Noch viele Impfdosen auf Lager

Der Vorrat an noch vorhandenen Impfdosen für Tirol ist groß. Die Bundesländer können diese über die Bundesbeschaffung GmbH bestellen. Bestellberechtigt sind dort etwa Impfstraßen sowie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Aktuell stehen nach Informationen des Gesundheitsministeriums für Tirol 891.000 Impfdosen zur Verfügung.

Ausgeliefert wurden demnach in Tirol bisher insgesamt 1.781.179 Dosen. In den kommenden Wochen soll laut Gesundheitsdirektion des Landes schrittweise die Abwicklung der Coronavirus-Impfungen gänzlich auf den niedergelassenen Ärztebereich umgestellt werden. „So wie die Nachfrage derzeit aussieht, könnte sie vom niedergelassenen Bereich abgedeckt werden“, sagte die Leiterin des Innsbrucker Impfzentrums.

Ein Mann meldet sich im Impfzentrum an.
ORF
Von Menschen mit Hauptwohnsitz in Tirol haben 418.311 eine Grundimmunisierung (drei Impfungen) erhalten.

Wenig Impfdosen weggeworfen

Bei der Bundesbeschaffung werden CoV-Impfdosen nicht nur bestellt. Dort soll auch gemeldet werden, wenn Dosen weggeworfen werden müssen. Laut Gesundheitsministerium wurden in Tirol bisher 17.204 Impfdosen – meist wegen Haltbarkeitsüberschreitungen – verworfen. Im Innsbrucker Impfzentrum erfolge die Bestellung wochenweise je nach Bedarf, sagte Leiterin Christina Neurauter. Da die Impfstoffe mittlerweile sehr lange halten würden, habe man nicht viel wegwerfen müssen.