Die bisher unbekannten Pilze wurden von Forscherinnen und Forschern des Instituts für Mikrobiologie an der Universität Innsbruck entdeckt. Sie wurden in zwei wissenschaftlichen Publikationen beschrieben, teilte die Uni am Donnerstag mit. Ursula Peintner und Martin Kirchmair haben ihre Neuentdeckungen „Tyroliella“ sowie „Penicillium tirolense“ getauft, weil sie in Tirol gefunden wurden.
Pilze wachsen auch unter dem Schnee
Auf die Spur von „Tyroliella“ kamen die Wissenschaftler durch umfangreiche Boden-Beprobungen auf Seehöhen zwischen 1.900 und 2.300 Metern Seehöhe im Grenzgebiet zwischen Tirol und Südtirol wie etwa am Pfitscherjoch im Zillertal. Diese Pilze können auch bei niedrigen Temperaturen noch in schneebedeckten Böden wachsen und seien daher für alpine Standorte besonders wichtig, betonten die Wissenschaftler.
Zufall brachte neue Pilze ans Licht
Bei „Penicillium tirolense“ handelt es sich um einen Schimmelpilz der Gattung Penicillium. „Das sind Zufallsfunde, die sich im Rahmen der Forschungsvorhaben rund um Masterarbeiten bei uns am Institut ergeben haben“, sagte der Mykologe Martin Kirchmair. Eigentliches Thema sei die Analyse des Echten Hausschwammes, eines holzzerstörerischen Pilzes, gewesen. „Von diesem Pilz wurden in einem befallenen Holzstadl in Matrei am Brenner Proben entnommen, und bei den Analysen im Labor haben wir festgestellt, dass er mit einer bisher unbekannten Art der Schimmelpilz-Gattung Penicillium vergesellschaftet ist“, erklärte der Forscher.