In Innsbruck gibt es rund 78.000 Wohnungen. Laut Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen) seien bereits mehr als 30.000 Wohnungen überprüft worden. „Wir gleichen das Gebäude- und Wohnregister mit dem Melderegister ab. Wenn wir eine Wohnung finden, auf die länger als sechs Monate niemand gemeldet ist, dann gehen wir von einem Leerstand aus.“ Die Stadt geht davon aus, dass neun Prozent der überprüften Wohnungen tatsächlich leer stehen.
Willi hofft auf Hunderte zusätzliche Wohnungen
„Wenn es gelingt, ein Drittel der leer stehenden Wohnungen auf den Markt zu bringen, dann können wir Hunderten Menschen helfen“, sagt Willi. Jede zusätzliche Wohnung auf dem Markt würde dazu führen, dass die Preise weniger stark steigen, so Willi.

Krumschnabel: Habe keine großen Erwartungen
Auch in Kufstein, der zweitgrößten Stadt Tirols, stehen vermutlich Hunderte Wohnungen leer. Dass aufgrund der Leerstandsabgabe viele davon auf den Markt kommen würden, glaubt Bürgermeister Martin Krumschnabel aber nicht. „In Kufstein beträgt die Abgabe für eine 80-Quadratmeter-Wohnung 112 Euro pro Monat. Wenn es sich jemand leisten kann, auf monatliche Mieteinnahmen in der Höhe von rund 1.000 Euro zu verzichten, dann wird er wohl auch die Leerstandsabgabe verkraften.“ Krumschnabel setzt auf einen Wohnbaugipfel im kommenden Frühjahr. „Dort sollen alle Ideen von gemeinnützigen und privaten Wohnbauträgern, der Wohnbauförderung und der Politik auf den Tisch gebracht werden. Darin sehe ich mehr Chancen auf Erfolg“, meint Krumschnabel.

Höhe der Leerstandsabgabe legt Gemeinde fest
Die Leerstandsabgabe ist fällig, wenn eine Wohnung mindestens sechs Monate leer steht. Die genaue Höhe wird von der jeweiligen Gemeinde festgelegt und auch eingehoben. Bis April des nächsten Jahres muss die Leerstandsabgabe abgeführt werden. Wer sie bezahlt, darf seine Wohnung übrigens weiter leer stehen lassen.