Areal des ursprünglich geplanten Containerdorfs für Asylsuchende
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Politik

Asyl-Dorf im Westen Innsbrucks abgesagt

Das Containerdorf, das Ende Jänner in Betrieb genommen werden sollte, wird vorerst nicht aufgebaut. Grund sind der fehlende Sicherheits- und Brandschutz, der massive Mehrkosten verursachen würde. Seitens des Landes zog man nun die Reißleine.

Es sind dem Vernehmen nach massive Mehrkosten, die für die Errichtung der Containerunterkünfte für asylsuchende Menschen entstehen würden. 142.000 Euro waren für das Aufstellen von Containern veranschlagt. Nun stehen bis zu 710.000 Euro im Raum.

Teurer Brandschutz

Seitens der Stadt Innsbruck wurden die Brandschutzauflagen eingemahnt – das sei erforderlich, sagte der zuständige Bürgermeister Georg Willi von den Grünen: „Wir vollziehen nur Landesgesetze bei der Umsetzung von Bauvorhaben. Und wir warten, dass das Land dieses Projekt einreicht. Da geht es um ein Bauwerk und wir behandeln alle gleich entsprechend der Tiroler Bauordnung.“ Mit den Mehrkosten für den Brandschutz steht nun aber plötzlich das Fünffache an Kosten im Raum.

Areal des ursprünglich geplanten Containerdorfs für Asylsuchende
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Auf diesem Areal im Westen Innsbrucks sollte das Containerdorf entstehen. Nun ist es zu teuer.

LR Dornauer (SPÖ) drückt die „Stopptaste“

Der für Flüchtlingswesen zuständige Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) winkte angesichts der veranschlagten Kosten ab, die Container werden vorerst nicht aufgestellt: „Wenn 140.000 Euro für die Vorarbeiten veranschlagt sind, und mir dann berichtet wird, dass möglicherweise mit dem Faktor Fünf zu rechnen ist, dann ist es meine politische Verantwortung hier die Stopp-Taste zu drücken.“

Tirol erfüllt 70 Prozent der Quote

Tirol nimmt derzeit jede Woche zwischen 50 und 70 neue Geflüchtete auf. Die Menschen werden auf Einrichtungen in den Bezirken verteilt. Neuer, zusätzlicher Wohnraum ist mehr als gefragt. Tirol erfüllt die Flüchtlingsquote mittlerweile zu 70 Prozent. Das sei eine erfreuliche Entwicklung, so die Bundesbetreuungsagentur (BBU) am Montag. Man setze weiterhin auf Umsetzung der Vorgaben, auch in Tirol.