Im neuen Euregio-Campus in Innsbruck tauschten in der vergangenen Woche 20 Expertinnen und Experten ihr Wissen und ihre Erfahrungen über den Personennah-und Fernverkehr aus. Neben der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino waren Vertreterinnen und Vertreter weiterer vier Euregios anwesend: Euregio Senza Confini (Kärnten, Veneto, Friaul-Julisch Venetien), Euregio Maas-Rhein (Belgien, Deutschland, Niederlande), Euregio Egrensis (Deutschland-Tschechien) und die deutsch-polnischen Partnerschaft am Fluss Oder. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse und konkrete Projektideen mit dem Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel (SPÖ) diskutiert.
Grenzüberschreitende Verbindungen verbessern
Zu tun gebe es noch viel, aber in den vergangenen zehn Jahren seien auch Fortschritte gelungen: „Seien es umstiegsfreie Verbindungen am Brenner und im Pustertal, das grenzüberschreitende Familien- und Studententicket oder die Integration des Südtiroler Fahrplans in die Fahrplanauskunft des VVT," so Zumtobel. Das Tagesticket Euregio2Plus sei innerhalb eines Jahres über 1.800 Mal gekauft worden und auch das grenzüberschreitenden Euregio-Ticket Students wurde mit über 2.600 verkauften Tickets im vergangenen Unijahr stark nachgefragt.
Hindernisse aus dem Weg räumen
Im Mittelpunkt der nun abgehaltenen dreitägigen INTERREG-Veranstaltung in Innsbruck in der vergangenen Woche, stand die Frage, wie technische und rechtliche Hindernisse im grenzüberschreitenden öffentlichen Personenverkehr künftig überwunden werden können. Im Hinblick auf das neue INTERREG-Programm Italien-Österreich bis 2027 sollen nun konkrete Projekte erarbeitet und zur Förderung eingereicht werden.
Konkret vorgeschlagen wurde etwa der Ausbau der umstiegsfreien Strecken in der Euregio, ein Projekt, das auch Landesrat Zumtobel vorantreiben will: „Es gibt technische und rechtliche Hürden bei der Umsetzung von grenzüberschreitenden Verbindungen, aber sie können überwunden werden. Es soll künftig deutlich mehr durchgehende und umstiegsfreie Zugverbindungen zwischen Tirol und Südtirol, aber auch zwischen Südtirol und dem Trentino geben.“
Individualverkehr immer noch erdrückend
Zukunftweisende Verkehrs- und Mobilitätskonzepte seien für die weitere Entwicklung des Alpenraums ausschlaggebend. Allein am Brenner seien 2022 wieder 2,5 Millionen Lkw und elf Millionen Pkw verzeichnet worden. Die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs sei neben anderen Maßnahmen ein wichtiger Baustein, um den Brennerkorridor zu entlasten. "Dafür sind fahrgastfreundliche grenzüberschreitende Verbindungen und ein einheitliches Ticketing notwendig“, so Landesrat Zumtobel über den Austausch der Euregios.