Nach zwei Jahren der Planung und Umsetzung hat das Geschäft jetzt eröffnet. Im Innsbrucker Stadtteil St. Nikolaus findet sich „Die Speis von morgen“, ein programmatischer Titel für den kleinen, nachhaltigen Lebensmittelmarkt für Mitglieder, gewissermaßen ein städtischer Hofladen.
Niedrige Preise, faire Bezahlung
Geschäftsführer Vinzenz Mell erläutert, dass man durch die Gemeinwohlorientierung keine Gewinne erwirtschaften will. „Dadurch können wir die Preise der Produkte relativ niedrig halten. Es ist aber auch wichtig, dass wir die Bauern fair bezahlen. Es gibt kein Preisdrücken von unserer Seite her, sondern der Bauer braucht das, was er erwirtschaften muss für sich selbst, das ist das Wichtigste an der ganzen Geschichte.“
Eintritt mit Chipkarte, aber nur für Mitglieder
Die Kunden finden im Geschäft Regionales, nachhaltig produziert. Mit 250 Euro Stammeinlage sind sie Genossenschaftsmitglieder und können mit Chipkarte rund um die Uhr den Shop betreten. Einer von ihnen ist Wolfgang Gurgiser aus Innsbruck. „Als ich das erste Mal reingekommen bin, war ich unglaublich positiv überrascht, dass auf einer so kleinen Fläche so eine große Produktvielfalt angeboten werden kann. Es fühlt sich auch ein bisschen wie ein Tante-Emma-Laden an, wo man recht schnell findet, was man braucht.“
Auch die Biosennerei Kolsass gehört zu den Lieferanten. Betriebsleiterin Sophia Huber liefert den Käse selbst aus. Sie ist von der Idee begeistert. „Es heißt ja immer, dass die Jungen sich von den Älteren eine Scheibe abschneiden sollen, aber das ist hier ein Zeichen, dass sich vielleicht die ältere Generation eine Scheibe von uns abschneiden kann“, so Huber.
Lebensmittelgeschäft als Ort der Begegnung
Start war am Freitag, 13.Jänner. Mitinitiatorin Daniela Atzl ist zufrieden. „Der Eröffnungstag war grandios! Es war super, nach zwei Jahren die Pforten zu öffnen, es sind total viele Leute gekommen, wir haben sehr viel Zuspruch gekriegt, und es war schon total viel Gemeinschaftsgefühl da.“ Es sei auch eine Grundintention der „Speis“, nicht nur einen Supermarkt zu betreiben, in den man reingehe, Produkte hole und wieder rausgehe, sondern der auch ein sozialer Treffpunkt sein soll. 230 Mitglieder zählt das gemeinwohlorientierte Projekt bereits. Ziel der Betreiber sind 300, damit könnte ausgeglichen bilanziert werden.