Rodel bei der Fahrt auf Rodelbahn
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Chronik

Helm-Muffel auf der Rodel leben gefährlich

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) rechnet im heurigen Winter in Tirol mit 400 Verletzten durch Rodelunfälle. Viele Rodler seien außerdem Helm-Muffel, die Helmtragequote betrage nur 37 Prozent.

Erhebungen des KFV hätten ergeben, dass ein Helm das Risiko einer Kopfverletzung deutlich reduziere, hieß es in einer Aussendung vom Freitag. Unter Berufung auf Erhebungen betonte Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, dass die Helmtragequote auf den Skipisten in den vergangenen Jahren gestiegen sei, während sie auf Rodelpisten auf niedrigem Niveau stagniere.

„Demnach haben in den vergangenen sieben Jahren durchschnittlich mehr als 93 Prozent auf den Skipisten in Österreich einen Helm getragen, auf den Rodelpisten waren es nur 37 Prozent“, so Trauner-Karner. Tests hätten gezeigt, dass bereits bei einem Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h ohne Helm schwerste Verletzungen entstehen können.

Prognose auf Basis von Hochrechnungen

Die Einschätzung, dass heuer zirka 400 Menschen in Tirol aufgrund von Unfällen mit Rodeln oder Bobs im Krankenhaus behandelt werden müssen, basiere auf Befragungen in Österreichs Spitälern unter heimischen Opfern von Sport- und Freizeitunfällen sowie auf Hochrechnungen von IDB Austria. Rund jeder fünfte Unfall betreffe einen Zusammenstoß mit Menschen, Bäumen, Schneewänden oder anderen Hindernissen. Hauptgrund für besonders schwere Verletzungen seien Kollisionen.

Kinder sollen hinten sitzen

Das KFV wies in der Aussendung auch darauf hin, dass Kinder nicht vor einem Erwachsenen auf der Rodel sitzen sollten. Bei einem Aufprall würden vorne sitzende Kinder vom Elternteil zusätzlich gegen das Hindernis gedrückt. Computersimulierte Crashtests von KFV und TU Graz hätten ergeben, dass das Verletzungsrisiko hinten niedriger ist. Zu zweit auf einer Rodel sollte die schwerere Person vorne sitzen.

Verschiedene Möglichkeiten, richtig zu bremsen

Für ein sicheres Rodelvergnügen sei die Art des Bremsens ausschlaggebend. Den kürzesten Bremsweg habe es bei 25 km/h mit Rodelhandbremsen gegeben, danach folgten Aufkanten und Bremsen mit Spikes an den Schuhen. Wer mit Winterschuhen bremse, sollte nicht mit den Fersen bremsen, sondern die kompletten Fußsohlen dicht neben den Kufen auf die Rodelbahn aufsetzen, so das KFV.