Schweine im Dreck
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Chronik

Ötztal: Behörde nahm Bauern alle Tiere ab

Einem Bauern im Ötztal in Sölden sind alle seine noch lebenden Tiere abgenommen worden. Im Vorfeld gab es mehrfach Beschwerden über die Haltung der Tiere auf dem Hof des Bauern. Es dauerte dann einige Monate, bis die Behörde schlussendlich einschritt.

Die Tiere des Sölder Bauern wurden offenbar nicht artgerecht gehalten. Das Tierleid war bekannt, es gab seit Monaten Beschwerden. Der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm hat den Fall ins Rollen gebracht.

Die Bezirkshauptfrau von Imst, Eva Loidhold, begründet gegenüber dem ORF Tirol die lange Zeit bis zum endgültigen Einschreiten mit der Gesetzeslage. Auf Grundlage des Tierschutzgesetzes müsse ganz klar attestiert sein, dass die Tiere Schmerzen erleiden oder Schäden erfahren, oder zu erwarten ist, dass sie solche erfahren werden. Nur eine Nichteinhaltung von Haltungsvorschriften sei nicht ausreichend für eine Tierabnahme.

Räudiges Schaf
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Räudiges Schaf, Bild vom Jänner 2023

Lage war für Behörde am Anfang unklar

Insgesamt 50 Schweine, Rinder und Schafe wurden dem Ötztaler Bauern schlussendlich abgenommen. Loidhold sagt, am Anfang sei die Lage auch nicht so ganz klar gewesen.

Hühner im Schmutz
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Hühner im verschmutzten Stall

Betrieb laut Behörde immer wieder kontrolliert

Man habe immer wieder Maßnahmen vorgeschrieben und den Betrieb fast wöchentlich kontrolliert. Die Maßnahmen seien vom Bauern dann immer wieder teilweise umgesetzt worden.

Ziegen im Schnee auf der Alm
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Die Ziegen müssen auch bei Schnee im Winter auf der Alm ausharren

Einvernehmliche Lösung gescheitert

Am Ende gab es keine andere Wahl für die Behörde. Anfänglich habe man versucht, einvernehmlich mit dem Bauern eine Lösung zu finden, so Loidhold. In letzter Zeit habe sich aber gezeigt, dass es offenbar nicht funktioniert. Damit habe man die Maßnahmen vorbereitet und am letzten Freitag durchgezogen.

Totes Yak
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Eines von angeblich mehreren toten Yaks

Amtstierarzt, Polizei und Behördenvertreter waren bei dieser Aktion im Einsatz. Die Tiere sind jetzt auf anderen Höfen im Ötztal untergebracht.