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Wissenschaft

Neuer Rekord bei Wissenschaftsförderung

Der Österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) hat im Vorjahr Forschungsprojekte der Universität Innsbruck mit einem Gesamtvolumen von 28,7 Millionen Euro bewilligt. Das waren mehr als vier Millionen Euro mehr als im bisher erfolgreichsten Jahr 2019.

Von den insgesamt bewilligten 28,7 Millionen Euro für Projekte an der Universität Innsbruck stammen 27,6 Millionen Euro ausschließlich vom FWF, 1,1 Millionen Euro stammen aus dem Matching Funds, den das Land Tirol gemeinsam mit dem FWF finanziert. Das bislang erfolgreichste Jahr für die Universität Innsbruck war 2019 mit einem Fördervolumen von 24,3 Millionen Euro.

Enormer Wettbewerb um Fördermittel

„Der Wettbewerb um die Fördermittel des FWF ist enorm. Deshalb freut es uns sehr, dass sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im vergangenen Jahr mit so vielen Projektanträgen durchgesetzt haben“, sagte Ulrike Tanzer, Vizerektorin für Forschung. Dies unterstreiche die hohe Qualität der Forschung und sei eine Auszeichnung als eine der führenden Forschungsuniversitäten in Österreich.

Neue Forschungsgruppen in Innsbruck

Bewilligt wurde zum Beispiel eine neue Forschungsgruppe zur menschliche Zellalterung, koordiniert von Pidder Jansen-Dürr vom Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung. Einfluss auf die zelluläre Seneszenz hat das Zusammenspiel von Mitochondrien mit anderen Organellen, neue Mechanismen der Stoffwechselregulation sowie die Aufrechterhaltung funktionierender Proteine.

Diese Prozesse sollen als Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Wirkstoffe dienen, um seneszente Zellen – Zellen, die sich wegen ihres Alters nicht mehr teilen – gezielt unschädlich zu machen und somit zu einer verbesserten Gesundheit im Alter beizutragen.

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Fast 29 Millionen wurden vom FWF für Forschungsprojekte an der Universität Innsbruck bewilligt

An zwei weiteren neuen Forschungsgruppen, die von Verena Labi und Hesso Farhan an der Medizinischen Universität Innsbruck koordiniert werden, sind Wissenschafter und Wissenschafterinnen der Universität Innsbruck beteiligt.

Klimawandel und gesundes Altern

Ebenfalls bewilligt wurden zwei neue doc.funds-Projekte: Das Projekt „The Future of Mountain Forests“ untersucht die Effekte zunehmender Trockenheit auf Bäume und Waldökosysteme im Gebirge. Im Rahmen von acht Doktoratsarbeiten sollen die Auswirkungen auf Kohlenstoff- und Wasserhaushalt, auf pflanzliche Stressreaktionen, Wechselwirkungen mit Mikroorganismen sowie Ökosystemleistungen analysiert werden.

Bäume Volderwald Tulfes
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Mehrere Arbeiten beschäftigen sich mit dem Bergwald

Die Forscher des neuen CavX-Programms – bestehend aus sieben Arbeitsgruppen der Leopold-Franzens-Universität und Medizinischen Universität Innsbruck – studieren eine Reihe von Kalziumkanal-Funktionen und Erkrankungen mit modernsten Methoden, um so deren Potenzial für pharmakologische Interventionen zu ergründen.

Kalziumkanäle regeln eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen, wie die synaptische Übertragung, sensorische Prozesse wie Hören und Sehen, Muskelkontraktionen und die Freisetzung von Hormonen. Fehlfunktionen dieser Ionenkanäle liegen vielen Erkrankungen wie Autismus, Parkinson, Diabetes, Netzhauterkrankungen, Schwerhörigkeit sowie Muskelschwäche zugrunde.

Neue Quantentechnologien

Außerdem wurde vor dem Jahreswechsel der Spezialforschungsbereich „BeyondC: Quantum Information Systems Beyond Classical Capabilities“ um weitere vier Jahre verlängert.

In diesem Forschungsnetzwerk haben sich weltweit führende Quantenwissenschafter aus Österreich und Deutschland zusammengeschlossen, um die experimentellen Möglichkeiten der Quantenphysik jenseits der Grenze klassischer Technologien auszuschöpfen. Sie entwickeln derzeit konkrete Quantensysteme, die „Quanten-Überlegenheit“ – die Fähigkeit von Quantencomputern für ihre klassischen Gegenstücke unausführbare Probleme zu lösen – demonstrieren.