Mehr grün als weiß in der Region Seefeld.

Die Bilder zeigen den Geiegenbühel in Seefeld, wo fast jedes Kind aus der Region seine ersten „Abfahrten“ übte. Ab dem frühen Nachmittag und der Sonneneinstrahlung geht nichts mehr, normal ist auf beiden Seiten des Liftes der Hang befahrbar.

Die weiteren Bilder zeigen die Leutasch, dort ist der Ruf als Langlauf-Eldorado heuer ein wenig angekratzt, denn es besteht nur eine Kunstschneepiste und der Wendepunkt liegt mitten in der grünen Wiese
zeitungsfoto.at
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Chronik

Liftbetreiber vor schweren Entscheidungen

Bereits elf Menschen sind in dieser Skisaison in Tirols Skigebieten ums Leben gekommen. Viele Skigebietsbetreiber überlegen derzeit, mit welchen Mitteln die Sicherheit erhöht werden könnte. Rechtlich gesehen müssen die Betreiber gegen „atypische Gefahren“ absichern, so Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.

Mit dem Skiticket würden sich die Gäste nicht nur die Beförderung auf den Berg kaufen, sondern dürfen sich auch darauf verlassen, dass die Pistensicherungspflicht von den Skigebietsbetreibern eingehalten wird. Diese sei eine Nebenpflicht der Skigebietsbetreiber, so der Jurist und Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora im ORF Tirol-Interview.

Tote auf Tirols Pisten

In Tirols Skigebieten kam es in letzter Zeit häufiger zu schweren Unfällen. Am Neujahrstag wurde eine 28-Jährige Skifahrerin getötet. Zwei weitere erlitten an derselben Stelle kurz danach schwere Verletzungen. Der Vorsitzende des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora, schildert im Interview die Situation.

B-Netze würden oft nicht reichen

Aufgrund des Schneemangels sind aktuell viele Pisten eisig, daneben gibt es oft keine Sturzräume. Laut Ermacora müssen die Betreiber aber nur gegen jene Gefahren Vorkehrungen treffen, mit denen die Wintersportlerinnen und Wintersportler nicht rechnen können. „Wie zum Beispiel Abbrüche über steiles Gelände oder Löcher auf der Skipiste“, so Ermacora. Viele der tödlichen Unfälle seien auf Eigenverschulden zurückzuführen. „Wenn man über den Pistenrand hinausfährt und gegen einen Baum prallt, ist das sehr tragisch, man kann es aber dem Pistenbetreiber nicht anlasten.“

Pistenarbeiter mit Bohrer verankert Fangnetz an Weltcupstrecke
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Sogenannte B-Netze halten schweren Stürzen oft nicht stand

Laut dem Juristen sei es für die Betreiber derzeit schwierig, das richtige Maß zu finden. Hochsicherheitsnetze müssten nur bei ganz markanten Stellen aufgestellt werden. „Mehr als B-Netze aufzustellen ist eigentlich nicht üblich und wird auch von der Rechtsprechung nicht gefordert“, so der Alpenvereinspräsident. Diese Netze würde aber oft nicht ausreichen, um schwere Unfälle zu verhindern. In Zukunft müssten sich Betreiber die Frage stellen, ob steile und eisige Pisten fallweise gesperrt werden müssen, wenn Verhältnisse wie momentan herrschen.

Hörl: „Es macht nachdenklich“

Die vielen tödlichen Unfälle auf Tirols Pisten „machen nachdenklich“, so der Sprecher der Seilbahn-Wirtschaft Franz Hörl. Auch innerhalb der Branche überlege man sich, was man gegen solche schweren Unfälle unternehmen könne. Er appellierte an die Eigenverantwortung. Das Tempo anpassen und sich „diszipliniert an die Pistenregeln halten“, forderte Hörl.