Es handle sich um die erstmalige möglichst vollständige Erhebung aller Schmetterlingsarten in einem alpinen Schutzgebiet, hieß es. Ziel des Projekts sei neben der Erfassung der Arten auch deren genetische Untersuchung gewesen. Die Verantwortlichen nannten die Ergebnisse aus drei Jahren Forschungsarbeit, die mit dem kärnten.museum und der Parkverwaltung Cottische Alpen durchgeführt worden waren, „sensationell“, sie würden „ausnahmsweise“ gute Nachrichten aus der Artenforschung beinhalten, sagte Peter Huemer, Projektleiter und Leiter der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen.

Bislang unbekannte Arten entdeckt
Die Ergebnisse der Untersuchung würden dabei von einer weit unterschätzten Vielfalt an Schmetterlingsarten im Schutzgebiet Cottische Alpen zeugen, die auch über die Region hinaus von Bedeutung sei. Der Bestand sei aber nicht nur extrem vielfältig, sondern in seiner Zusammensetzung alpenweit einzigartig. Unter anderem wurden auch weltweit unbekannte Falterarten gefunden. Zwei dieser Arten, der Cottische Palpenfalter (Megacraspedus cottiensis) und Lamas Palpenfalter (Caryocolum lamai), seien inzwischen beschrieben und benannt worden. Vier oder gar fünf weitere Arten seien mit großer Wahrscheinlichkeit noch ohne Namen und bisher weltweit nur aus den Cottischen Alpen bekannt.

Erste derart umfangreiche Datenbank Europas
„Herausragend“ nannten die Verantwortlichen darüber hinaus 14 Erstfunde auf italienischem Staatsgebiet. Genetische Fingerprints würden aktuell für 1.118 Arten vorliegen. Damit verfügt der Naturpark Cottische Alpen laut Huemer über eine „derart umfangreiche und vollständige genetische Datenbank für eine so artenreiche Tiergruppe“, wie kein anderes Schutzgebiet in Europa.