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AK Tirol fordert mehr Entlastung

Die Arbeiterkammer Tirol hat von der schwarz-roten Landesregierung Nachbesserungen bei den Förderungen zur Abfederung der Teuerung gefordert. Weiters erwarte man sich seitens der TIWAG einen Preisnachlass bei den Gasverträgen für das erste Halbjahr 2023.

Experten der Kammer hätten dementsprechende Vorschläge an die Landesregierung übermittelt, teilte der schwarze AK-Chef Erwin Zangerl am Mittwoch mit. Demnach soll etwa die Einkommensgrenze beim Heizkostenzuschuss auf jene des Energiekostenzuschusses angehoben werden.

50 Prozent der Preiserhöhung müssten abgedeckt werden

In Tirol können sich Betroffene sowohl einen Heizkosten- als auch einen Energiekostenzuschuss in Höhe von maximal 500 Euro abholen. Allerdings sind die vom Land definierten Einkommensgrenzen unterschiedlich: Während eine alleinstehende Person beim Heizkostenzuschuss maximal 1.000 Euro netto pro Monat verdienen darf, sind es beim Energiekostenzuschuss 1.900 Euro. Die AK will darüber hinaus, dass beide Zuschüsse nicht pauschal 250 Euro betragen sollen, sondern dies solle das Minimum für die Höhe des Zuschusses sein. „Künftig sollen 50 Prozent der jährlichen Preiserhöhung der Strom- und Heizpreise abgedeckt werden“, hieß es in der Aussendung.

Laut Zangerl würde nämlich der Heizkostenzuschuss nur einen geringen Teil der Mehrkosten abdecken. „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass allein der Gaspreisanstieg in einem Durchschnittshaushalt Mehrkosten für Heizen und Warmwasser in Höhe von über 2.000 Euro pro Jahr verursacht“, sagte Zangerl. Es müssten auch alle Wärmeenergieträger bezuschusst werden.

AK nimmt auch Tiwag in die Pflicht

Weiters wurde der landeseigene Energieversorger Tiwag in die Pflicht genommen. Das Unternehmen soll bei der geplanten Erhöhung der Strom- und Gaspreise im Sommer 2023 „ihrem Auftrag als Landesenergieversorger nachkommen“ und „nicht als gewöhnlicher Marktteilnehmer und gewinnorientierte Aktiengesellschaft agieren und sich bei den Preisanpassungen nicht nur an den Marktpreisen orientieren“, so die Forderung. Zudem soll die Tiwag die mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern geschlossenen Gaslieferverträge fürs erste Halbjahr 2023 „überdenken und einen Preisnachlass im Sinne der betroffenen Mieter erwägen“.

ÖVP will offenbar nachbessern

Laut ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf soll es Anpassungen geben. Wolf, der auch designierter AAB-Chef ist, unterstützte gegenüber der APA die Forderungen Zangerls. Er habe bereits mit Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) darüber gesprochen, der dies im Teuerungsrat auf Tapet bringen wolle und einer Anpassung auch zugesagt habe, nachdem er die Vorschläge für sinnvoll erachte.

Das Land Tirol hatte zuletzt eine Hotline und ein Online-Formular eingerichtet, weil Förderungen offenbar oft nicht in Anspruch genommen würden. Bis Anfang Dezember wurden von 22.500 Haushalten Anträge gestellt, das Potenzial wurde im Landhaus auf bis zu 45.000 bis 50.000 Haushalte bzw. 100.000 anspruchsberechtigte Personen geschätzt. Noch bis 31. März 2023 können die Anträge gestellt werden.

SPÖ bietet Online-Entlastungshelfer an

Um den Menschen eine weitere Informationsgrundlage zu bieten, richtete die SPÖ unterdessen einen „Entlastungshelfer“ ein. Auf der Homepage der Partei ist nun ein Tool zu finden, wo durch Beantwortung einiger Fragen ein Chatbot eine Liste an beantragbaren Förderungen, Informationen und Links generiert, hieß es in einer Aussendung von LHStv. und SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer.