Die Ausgangslage bei der Polizei sei derzeit nicht besser als in anderen Branchen, sagt Landespolizeidirektor Edelbert Kohler. In den nächsten Jahren werden 20 Prozent der österreichweit 32.000 Polizeibeamtinnen und -beamten in Pension gehen.
In Tirol würden derzeit jedes Jahr 200 neue Bedienstete gebraucht. Dazu kamen heuer aber nur 100 – ein Drittel davon Frauen, zwei Drittel Männer. Die Personalsuche sei demnach ein beherrschendes Thema, so Kohler.
Polizeiberuf als krisensicherer Job nicht verlockend
Man hatte bei der Polizei gedacht, dass die Pandemie dazu führen werde, dass sich junge Menschen krisensichere Jobs suchen, und der Polizeiberuf sei so ein krisensicherer Job. „Aber dem ist nicht so. Die jungen Menschen haben ganz andere Werte wie Freizeit, Werte wie Freundschaft und die Möglichkeit, mit ihren Freunden auch gute Stunden haben zu können.“
Kampagne soll erwartetes Personalloch stopfen
Bereits im September hatte die Polizei in Wien die großangelegte Rekrutierungskampagne gestartet. Die Kampagne „Ich kann’s werden“ soll nun auch in Tirol dabei helfen ein drohendes Personalloch zu stopfen. Dass die Attraktivität des Berufes während der Pandemie Schrammen kommen habe, sieht Edelbert Kohler nicht.
In die Rekrutierungskampagne eingebunden sind unter anderem Corinna Kindler und Christian Schatz von der Polizeiinspektion Innsbruck/Saggen. Der Beruf sei sehr abwechslungsreich und man habe gute Aufstiegschancen, sagt Schatz. Er würden seinen Beruf jederzeit wieder wählen.
„Man muss auch sehen, dass wir die Ausbildung bezahlt bekommen. Wir haben ein breites Feld an Aufgaben, und wir haben auch für alle die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten“, sagt Kindler.
200 Euro mehr Grundgehalt ab nächstes Jahr
Die Kampagne zur Personalsuche läuft in Tirol seit Anfang Dezember. Dies soll vor allem über die Social Media-Kanäle, etwa TikTok und Facebook, geschehen. Zusätzlicher Anreiz für das Ergreifen des Polizeiberufs sollen etwa die 200 Euro mehr an Grundgehalt ab dem neuen Jahr sein.