Die Polizei in Bayern war zuletzt mit einer Reihe von ähnlichen Betrugsfällen konfrontiert. Dabei meldeten sich die Täter telefonisch bei ihren Opfern und täuschten einen schweren Unfall eines Angehörigen vor.
So wurde auch das Innsbrucker Ehepaar Opfer von Betrügern. Ein Anrufer hatte sich bei der 86-jährigen Frau gemeldet und am Telefon erklärt, dass ihre Tochter schuldhaft in einen schweren Autounfall verwickelt sei. Für sie müsse eine Kaution hinterlegt werden – mehr dazu in Innsbrucker Ehepaar um viel Geld gebracht. Nachdem der Ehemann der 86-Jährigen noch einmal vergeblich versucht hatte, die Tochter zu erreichen, kam es zur Übergabe der angeblichen Kaution in Bayern. Das Ehepaar hatte etwas Bargeld, den Schmuck und weitere Wertgegenstände dorthin gebracht.
Grenzüberschreitende Ermittlungen brachten Erfolg
Als das Ehepaar endlich direkten Kontakt zur Tochter herstellen konnte, stellte sich heraus, dass es sich um einen Betrug gehandelt hatte. Die Tochter hatte keinen Unfall gehabt. Nach der Anzeige bei der Tiroler Polizei schaltete diese Ermittler in Deutschland ein. Die sofortigen Fahndungsmaßnahmen führten am Dienstag zur Festnahme von drei Verdächtigen aus Polen. Zwei von ihnen im Alter von 34 und 21 Jahren wurden in Mittenwald festgenommen, für einen 38-jährigen klickte im Raum München die Handschellen.
Laut Ermittlungen war die Übergabe der angeblichen Kaution durch das Tiroler Ehepaar an den 21-jährigen Verdächtigen erfolgt. Der 38-jährige Pole soll dagegen vor der Festnahme zwei Geldübergaben in anderen Betrugsfällen abgewickelt haben. In Summe wurden bei den drei Verdächtigen insgesamt 220.000 Euro Bargeld, rund 1,5 Kilogramm Krügerrand-Goldmünzen – die älteste Anlagenmünze der Welt – und mehr als 600 Gramm hochwertiger Goldschmuck sichergestellt. Darunter waren auch die Wertgegenstände der Tiroler Betrugsopfer. Die Beute betreffe aber auch andere Fälle, teilte die Tiroler Polizei mit.