Beobachtungsstation im Hochgebirge
Eva Fessler
Eva Fessler
Wissenschaft

Uni Innsbruck führend bei Gebirgsforschung

Die Universität Innsbruck ist bei der Forschung zu Gebirgsthemen weltweit vorne mit dabei. Das zeigt jetzt eine Analyse der weltweit veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema. International gesehen hat die Gebirgsforschung in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Die Universität Innsbruck belegt bei der Zahl der Publikationen zu Gebirgsthemen weltweit Platz zwei hinter der ETH-Zürich. In der Schweiz und Österreich hat die Forschung rund ums Gebirge die längste Tradition und die höchste Anzahl an Veröffentlichungen pro Einwohner, heißt es von den beiden Studien-Autoren Wolfgang Gurgiser und Stefan Mayr. Das unterstreicht etwa auch, dass im vergangenen September zum zweiten Mal die weltweit größte Konferenz zu Gebirgsthemen in Innsbruck abgehalten wurde.

Universität Innsbruck
Hermann Hammer
Die Lage der Universität mitten in den Bergen beflügelt auch die Gebirgsforschung

Ideale Lage mitten im Gebirge

Stefan Mayr führt den Erfolg der Universität Innsbruck auf ihre Lage inmitten der Berge zurück. „Es gibt keine andere Universität, die in der Gebirgsforschung ähnlich aktiv ist, deren Standort so nahe am hochalpinen Gelände liegt.“ Dementsprechend hat die Gebirgsforschung hier schon Ende des 19. Jahrhundert begonnen, wir Von der Universität aus könne man in wenigen Minuten im Gebirge sein, was nicht nur für die Forschung, sondern auch in der Lehre von Vorteil sei. „Unsere Studierenden haben den Untersuchungsgegenstand vor der Haustüre“, sagt Mayr.

Übergewicht der USA und der Naturwissenschaften

International gesehen nimmt die Gebirgsforschung rasant an Fahrt auf. Von den weltweit 195.114 in der Studie erfassten Publikationen in der Zeit von 1900 bis 2019 erschien über die Hälfte in den letzten zehn Jahren. Insgesamt die meisten Beiträge stammen aus den USA, aber auch China hat in jüngster Zeit stark zugelegt. Auffallend ist, dass 95 Prozent der Artikel aus dem Bereich der Naturwissenschaften stammen. Themen wie Klima, Wald und Wasser oder auch Biodiversität und Ökosysteme standen dabei im Vordergrund. Nur fünf Prozent der Studien stammen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften.

Geografisch gesehen verteilen sich die Arbeiten nicht gleichmäßig. „Die meisten Beiträge befassen sich mit dem Himalaya, den Alpen, den Anden oder den nordamerikanischen Kordilleren. Weniger bekannten Gebirgen wird weniger Aufmerksamkeit zuteil, obwohl wir deren Erforschung für ebenso wichtig erachten, um deren regionale und globale Bedeutung einschätzen zu können“, so Wolfgang Gurgiser.