Bürgermeister Georg Willi (4.v.r) verabschiedete den Transport gemeinsam mit den Stadtsenatsmitgliedern sowie dem Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, Walter Peer (4.v.l.) und dem Leiter des IKB-Geschäftsbereiches Strom-Netz, Roland Tiwald (3.v.r.).
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Stromaggregate aus Innsbruck für Charkiw

Nach Beschluss des Innsbrucker Stadtsenats sind 21 Stromaggregate für die ukrainische Stadt Charkiw angekauft worden. Sie wurden am Mittwoch auf den Weg in die Ukraine geschickt. Mit ihrer Hilfe sollen dort die Menschen den Winter überstehen.

Insgesamt wurden 15 große Aggregate – mit der Leistung von KW können mittelgroße Gebäude mit Strom versorgt werden – und fünf kleinere Aggregate für Charkiw angeschafft. Zudem werden zwei von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) gespendete, gut erhaltene Verteilnetztransformatoren zur Umspannung von Hoch- auf Mittelspannung nach Charkiw geschickt, wurde bei der Verabschiedung der Geräte am Mittwoch bekannt gegeben.

Beschluss des Stadtsenats fiel einstimmig

„Die Berufsfeuerwehr Innsbruck hatte keine Möglichkeit, Aggregate zur Verfügung stellen. Damit war klar, dass die Stadt auf einem anderen Weg helfen muss. Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Stadtsenates für den einstimmigen Beschluss und damit dem Bekenntnis, der Stadt Charkiw, vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit, unbürokratisch und schnell zu helfen“, erklärte Bürgermeister Georg Willi (Grüne).

Angriff auf Bildungs- und Kulturstadt

Bei einer der letzten Angriffswellen der Russischen Föderation wurde vornehmlich die energieerzeugende Infrastruktur der Ukraine getroffen. Es wurden auch viele Kraftwerke, Transformatoren und Umspannwerke beschädigt bzw. zerstört. Betroffen ist die gesamte Ukraine, im Besonderen aber die Stadt Charkiw im Nordosten mit Grenznähe zu Russland. Charkiw ist die Hauptstadt des namensgleichen Oblasts und als Bildungs- und Kulturmetropole bekannt. Die 1,5-Millionen-Einwohnerstadt beheimatet 42 Universitäten.

Laut Informationen des ukrainischen Botschafters in Österreich, Vasyl Khymynets, werden in Charkiw dringend Stromaggregate für Bildungseinrichtungen, Wohnhäuser und Nahversorger benötigt.

Verbindungen mit Innsbruck bestanden bereits

Der Transport der Geräte aus Innsbruck wird über Hilfsorganisationen und andere Unterstützer vom Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, Walter Peer, organisiert.

„Nach dem Hilferuf des Präsidenten Volodymyr Selenskyj um stromerzeugendes Equipment, bat mich der Botschafter der Ukraine in Österreich, Dr. Vasyl Khymynets, um Hilfe. Ich habe mich sofort an Bürgermeister Willi gewandt, der die Stadt Charkiw über die universitären Verbindungen mit Innsbruck kennt, und die Verbindung zur Innsbrucker Firma Würth Hochenburger hergestellt. Sie hat uns bereits in der Vergangenheit bei sozialen Hilfsleistungen unterstützt“, so der Honorarkonsul.