Entgleister Zug
APA/AFP/NETWORK PICTURES
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Chronik

Zugunglück Garmisch: Ursache weiter unklar

Ein halbes Jahr nach dem schweren Zugsunglück mit fünf Toten in Garmisch-Partenkirchen unweit der Tiroler Grenze ist die Frage nach der Verantwortung noch immer unklar. Die Ermittlungen dauerten noch an, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II.

Zur Frage, wann mit einem Abschluss zu rechnen sein könnte, äußerte er sich nicht. Die Anklagebehörde ermittelt gegen vier Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung kündigte an, noch vor dem Jahrestag des Unglücks einen Zwischenbericht herausgeben zu wollen. Dies sei für Anfang des Jahres 2023 geplant, teilte die Bundesstelle mit.

Mitte November war die Strecke wieder befahrbar

Vor genau einem halben Jahr, am 3. Juni, war ein Regionalzug nach München entgleist. Dabei starben vier Frauen und ein 13-Jähriger, Dutzende Menschen wurden verletzt, einige davon schwer – mehr dazu in Bahnunglück: Ermittlungen könnten dauern. Nachdem die Ermittler die Strecke wieder freigegeben hatten, startete die Deutsche Bahn im Sommer mit den Arbeiten an Strecken im Werdenfelser Land und im Oberland. Mitte November lief der Zugverkehr an der Unglücksstelle wieder an.

Allein auf der Hauptstrecke zwischen Murnau und Garmisch wurden auf einer Länge von insgesamt mehr als elf Kilometern Schienen, Schotter und Schwellen erneuert. Auch auf anderen Linien werden und wurden Langsamfahrstellen beseitigt und Gleise erneuert, indem Schienen und Schwellen gewechselt werden.

Vorsichtsmaßnahmen nach dem Unglück

Die Modernisierung soll bis ins nächste Jahr weitergehen. Insgesamt fließen in die Erneuerung der Bahnstrecken in der Region rund 80 Millionen Euro. Die Bahn begann als Konsequenz des Unglücks zudem damit, bundesweit rund 200 000 Betonschwellen zu überprüfen.

Ingrid Felipe wechselt zur Deutschen Bahn

Indes wurde am Freitag bekannt, dass die frühere Landeshauptmannstellvertreterin von Tirol Ingrid Felipe zur Deutschen Bahn in den Vorstand wechselt. Felipe werde demnach für Infrastruktur-Großprojekte wie etwa den Brennerbasistunnel auf deutscher Seite zuständig sein – mehr dazu in Felipe wechselt zur Deutschen Bahn.