Bei dem dreitägigen Festival im BRUX – Freies Theater Innsbruck bekommen alle Menschen eine Bühne – egal ob mit oder ohne Behinderung. Mehrere Projekte aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik oder Film zeigen vielfältige Formen von Kunst. Am Donnerstag trat die aus Tirol stammende inklusive Tanzgruppe „InnTango“ auf. Monika Malojer ist eine der Tänzerinnen. Ihr gefalle es sehr gut, Teil der Gruppe zu sein. „Ich bin gerne dabei, weil es so nette Menschen sind“, sagte sie.
Für die Teilnehmerin Ana Fürst sei es besonders schön, weil der Umgang dabei sehr toll sei. Man müsse sich sehr gefühlsvoll bewegen und es gehe darum, Vertrauen zu den anderen Tänzerinnen und Tänzern aufzubauen. „Tango ist einfach hammermäßig und ich will für immer dabei bleiben“, so Fürst.
Grenzüberschreitende Begegnungen schaffen
Der Theaterpädagoge Armin Staffler organisierte das Festival bereits zum dritten Mal gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen. Nach 2016 und 2018 zeigte er sich besonders erfreut, dass es nach einer pandemiebedingten Pause nun wieder stattfinden konnte. Ihm gehe es darum, grenzüberschreitende Begegnungen herzustellen. Das betreffe Landesgrenzen, Genregrenzen sowie Grenzen in den Köpfen der Menschen.
„Bei dem Festival kann man wunderbar Geschichten erzählen und Menschen eine Bühne geben“, meinte Staffler. Die Initiative sollte aufzeigen, „dass alle Menschen Theater spielen können und das Ganze auch barrierefrei stattfindet“. Insgesamt gebe es in der Gesellschaft beim Thema Inklusion noch viel Aufholbedarf.
Lohn statt Taschengeld
Laut Lebenshilfe ist die Bilanz der rechtlichen Gleichstellung und Teilhabe ernüchternd. Geringe Bezahlung, kein Pensionsanspruch und viele andere Barrieren würden Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben erschweren. Der österreichische Behindertenrat verlangt deshalb existenzsichernde Arbeitsmöglichkeiten, mit echtem Lohn statt Taschengeld.